Gelsenkirchen. . Nach dem Neujahrsfest und Jom Kipur enden die Feiertage am 27. September.

Am 4. September begann bei Sonnenuntergang das jüdische Neujahrsfest. Die jüdische Gemeinde begrüßte vom 1. auf den 2. Tischri, so der Monatsname im jüdischen Kalender, das Jahr 5774.

Das Fest Rosch ha-Schana war der Auftakt einer ganzen Feiertagskette, die erst am 27. September mit dem Fest der Gesetzesfreude endet. Nach Jom Kipur, dem Versöhnungstag und Höhepunkt der zehn Bußtage, dass die jüdische Gemeinde ab Freitagabend vergangener Woche feierte, und einem jüdischen Neujahrskonzert am Sonntag, werden nun die Vorbereitungen für das Laubhüttenfest (Sukkot) getroffen.

Sonntag aber standen zunächst vier Musiker aus Osteuropa und Deutschland, die sich als Gruppe unter dem Namen Kol-Kole (Klang der Stimmen) formiert haben, mit Musik und Gesang im Mittelpunkt. Sängerin Bella Liebermann und die Instrumentalisten Federico Gieseking, Roman Nedzvetskyy und Igor Mazritsky verknüpften Klezmer und Liedgut aus dem alten Europa mit Tango-Melodien und neuen, regional typischen Motiven und gestalteten so ein ganz besonderes Konzerterlebnis.

Laubhüttenfest erinnert an Auszug aus Ägypten

Um 18 Uhr beginnt am Mittwoch, 18. September, das Laubhüttenfest mit einer Einführung für die Gäste, der sich um 18.30 Uhr ein kurzer Gottesdienst anschließt. In der Laubhütte sitzen Gemeindemitglieder und Gäste danach zusammen und können nach Sonnenuntergang gemeinsam in den Sternenhimmel schauen. Judith Neuwald-Tasbach, Vorsitzende der jüdischen Gemeinde, erklärt den Hintergrund.

„Das Laubhüttenfest erinnert an den Auszug aus Ägypten. Die Menschen hatten damals Zelte ohne Dach.“ Das Zelt im Außenbereich der Synagoge hat ein Dach – mit eigens eingenähtem Fenster. Geschmückt wird der Ort mit Laub und Früchten. Eigentlich, sagt Judith Neuwald-Tasbach, sollte man acht Tage in der Laubhütte leben, um sich dabei vor Augen zu führen, wie das Leben damals war. Die Feiertagskette, sagt sie, sei im jüdischen Leben eine besondere Zeit, auch eine Zeit der Erneuerung.