Gelsenkirchen. „Hilfe vor Ort“ nimmt der Gelsenkirchener Hans-Jürgen Meißner besonders wörtlich. In Zusammenarbeit mit der Awo und weiteren Sozialeinrichtungen hat er für bedürftige Familien in Ungarn gesammelt. Zusammen kam ein ganzer Laster vor Sach- und Lebensmittelspenden. Dabei zeichnete sich ab: Spenden wird bei Kindern immer beliebter.

Mehrmals im Jahr ist Hans-Jürgen Meißner mit einem Kleintransporter unterwegs. Sein Weg führt ihn immer wieder nach Südosteuropa: Nach Rumänien, Kroatien oder Ungarn. Aber nicht um dort Urlaub zu machen, sondern um arme Familien mit Ware aus zweiter Hand glücklich zu machen.

Der Transporter ist bis oben hin mit bunten Paketen gefüllt. Und auch der Anhänger ist brechend voll. Wieder haben Vereine, Kindergärten und andere Institutionen jede Menge gesammelt. Gerade in der Vorweihnachtszeit scheint die Spendenbereitschaft riesig zu sein. Hans-Jürgen Meißner hat diesmal neun Kindertageseinrichtungen sowie das Seniorennetz und das Integrative Multikulturelle Zentrum (IMZ) angefragt, ob sie bereit wären etwas zu spenden. „Die Resonanz war unglaublich. Ich habe noch viele Pakete kurz vor der Abreise abgeholt“, erzählt Meißner.

Kinder geben freiwillig

Dabei war es gerade in den Tageseinrichtungen gar nicht schwierig, die Kinder zum Spenden zu überreden. „Wir haben den Kindern erzählt, wie andere Kinder in ärmeren Ländern leben und da haben sie von ganz alleine ihre Spielsachen abgegeben oder sind extra mit den Eltern einkaufen gefahren, um etwas für die Armen zu kaufen“, berichtet Simon Riediger vom Familienzentrum Weindorfstraße. „Alles ganz freiwillig“, fügt er hinzu.

Die Jugendlichen des IMZ haben ihre Arbeiten aus dem Werksunterricht gespendet, das Seniorennetzwerk alles, was nicht mehr gebraucht wurde. Nun sind die Pakete mit buntem Geschenkpapier verpackt bereits in Ungarn angekommen und haben bestimmt schon einige Kinder- und Erwachsenenherzen höher schlagen lassen. Über die vielen Jahre des Austausches hat Hans-Jürgen Meißner bereits Kontakte geknüpft und weiß genau, wer an der Kroatischen Grenze Kleidung, haltbare Lebensmittel und Spielzeug braucht. „Eine Lehrerin“, so berichtet er „hat sich immer eine Wolfskin-Jacke gewünscht, aber nie damit gerechnet, dass sie so etwas jemals besitzen würde. Und dann gab bei der nächsten Sammlung eine Dame diese Jacke ab. Die südeuropäische Lehrerin hat sich unglaublich gefreut. Manchmal gibt es solche Zufälle.“

Pakete werden in sieben Dörfern verteilt

In sieben Dörfern werden die Pakete nun verteilt: Orfü/Banos, Abaliget, Bóly, Gerde, Cserdi, Lothárd und Pécs. Ist der Transporter wieder leer, wird Hans-Jürgen Meißner voraussichtlich am 28. November wieder in Gelsenkirchen sein. Dann verteilt er Fotos von der Übergabe an die Einrichtungen, damit die Erwachsenen und Kinder sehen, wie und wo ihre Spenden vor Ort ankommen.