Gelsenkirchen. . Der Konkurrenz- und der dadruch entstandene Preisdruck waren einfach zu hoch: Der Werkverein Gelsenkirchen als Trägerverein verkündete am Mittwoch die sofortige Einstellung des Betriebs der Gewürzmanufaktur Fortkamp & Wiegers.

Ein ehrgeiziges (Vorzeige)Projekt mit einer im Wortsinn ganz besonderen Duftmarke ist gescheitert: Die Gewürzmanufaktur Fortkamp & Wiegers in Bulmke-Hüllen stellt den Betrieb mit sofortiger Wirkung ein.

Das teilte der zuständige Werkverein Gelsenkirchen, Träger von Gelsenkirchener Werkstätten für angepasste Arbeit, Lebenswelt Gabriel und Hof Holz, am Mittwoch mit. „Der Gewürzmarkt wird in Deutschland nahezu vollständig von wenigen großen Konkurrenzunternehmen bestimmt. Um sich dort etablieren zu können, müssen Marktpreise generiert werden.

Ambitioniertes Unternehmen mit zehn Mitarbeitern

Größe, Lage und Ausstattung unserer Manufaktur lassen eine kostenoptimierte Produktion allerdings nicht zu“, erklärte Sebastian Schwager, seit November 2012 neuer Gesamtgeschäftsführer des Werkvereins GE, das Aus für die Gewürzmanufaktur mit ihrem 50-prozentigen Anteil an integrativen Arbeitsplätzen. Die Manufaktur war noch vor zwei Jahren ein ambitioniertes Unternehmen mit zehn Mitarbeitern. Zuletzt waren es nur noch drei Beschäftigte, die den Betrieb am Leben hielten.

„Aus wirtschaftlicher Sicht sind in der Vergangenheit leider viele Fehler gemacht worden“, sagt Schwager. Das kleine Unternehmen habe sich als unrentabel erwiesen, da es auf dem Gewürzmarkt mit den großen Wettbewerbern nicht habe Schritt halten können. Schließlich ist auch noch ein potenter Großkunde der Manufaktur abgesprungen.

Prozesse optimieren

Schwager betont: „Um die Zukunft des Werkvereins und damit die Arbeitsplätze von über 900 Mitarbeitenden zu sichern, sind wir seit einigen Monaten dabei, Prozesse zu optimieren und neue Strukturen zu schaffen. Leider bleiben dabei unangenehme Entscheidungen und Veränderungen nicht aus. Die schwierige wirtschaftliche Situation der Gewürzmanufaktur hat eine Trennung von diesem Betrieb unumgänglich macht.“

Darüber seien auch die Förderer Landschaftsverband Westfalen-Lippe und Aktion Mensch informiert worden. Das Personal ist schrittweise abgebaut worden. Sofern es keine Arbeitsmöglichkeit in den eigenen Reihen gibt, hat der Werkverein den insgesamt zehn Beschäftigten Unterstützung bei der Suche nach einer neuen Arbeit zugesichert.