Gelsenkirchen.

Weil Kultur einen Platz braucht, sucht das Musiktheater im Revier ab sofort Stuhlpaten, um neue Sitzgelegenheiten fürs Kleine Haus anzuschaffen. Satte drei Jahrzehnte lang haben die mausgrauen und eher unbequemen Stühle treu ihren Dienst am Zuschauer geleistet. Im nächsten Jahr sollen sie reihenweise in den wohlverdienten Ruhestand geschickt werden. Neue Sitzgelegenheiten müssen her – mit Hilfe der Theaterfreunde.

Das Schauspielhaus Bochum hat’s getan, die Komische Oper Berlin, die Bayerische Staatsoper München ebenfalls: Jetzt sucht auch das Musiktheater Paten für seine Stühle. Dafür ergriffen der Förderverein fmt und das Musiktheater gemeinsam die Initiative. „Eine wunderbare Idee“, findet Intendant Michael Schulz, und Geschäftsführer Dieter Kükenhöner pflichtet ihm bei: „Als ich hier anfing, habe ich viele hervorragende Dinge vorgefunden, nur die Stühle im Kleinen Haus konnten mein Komfortbedürfnis nicht erfüllen.“ Da es vielen Theaterbesuchern genauso erging, sollen nun im nächsten Jahr bequeme, elegante und funktionale Stühle die alten Schätzchen ersetzen.

Aufsichtsratsvorsitzender Dr. Günter Pruin wertet die Idee als gelungenes Beispiel für bürgerschaftliches Engagement.

Architekt wird eingebunden

Und so funktioniert’s: Für 250 Euro kann jeder die Patenschaft von einem der 300 Stühle im Kleinen Haus übernehmen. Dafür ist jedem der edlen Spender gleich dreifacher Dank gewiss: Eine Namensplakette am Platz weist auf den Paten hin. Außerdem wird eine Tafel im Foyer alle Spender auflisten, ebenso das Internet. Mit einer Patenschaft kann sich somit jeder Theaterfreund für eine ziemlich lange Zeit im Musiktheater verewigen. Im Internet kann man sich seinen eigenen Stuhl im Parkett oder im Rang selbst aussuchen. Ein Plätzchen in der ersten Reihe oder in der allerletzten, mittendrin oder am Rand, alles ist möglich.

Dr. Rudolf Rezori, 1. Vorsitzender des fmt, betont,, „die komplette Realisierung der neuen Bestuhlung durch unsere Aktion wäre eine tolle Botschaft für Gelsenkirchen und das MiR und für die Kunst“. Vorstandskollegin Ulrike Westen schlägt Patenschaften zum Verschenken vor.

Ansprüche sind hoch

Die Ansprüche an die neue Bestuhlung (Ausschreibung erfolgt im nächsten Jahr) sind hoch. Und Architekt Werner Ruhnau muss auf jeden Fall mit der Wahl der neuen Stühle einverstanden sein.