Gelsenkirchen.

Der 9. November ist ein Tag, an dem auch in Gelsenkirchen jeder Flagge zeigen kann, dem die demokratischen Werte unserer Gesellschaft am Herzen liegen.

Anlass sind die von den Nationalsozialisten in der Nacht vom 9. auf den 10. November 1938 organisierten Pogrome gegen die damals noch in Deutschland und damit auch gegen die in Gelsenkirchen lebenden jüdischen Menschen. In dieser Nacht brannten Synagogen, wurden Geschäfte zerstört und Menschen inhaftiert, misshandelt und getötet.

Diskriminierung und Entrechtung sowie die Deportationen aus Gelsenkirchen fanden damals in aller Öffentlichkeit statt; es waren auch zahlreiche Organisationen, Institutionen, Behörden und Unternehmen an ihnen beteiligt. Nicht wenige profitierten überdies persönlich von der Verfolgung und Ermordung der Juden.

Seit 1964 wird in Gelsenkirchen an die Pogrome erinnert

Heute erinnert kaum etwas an die Läden auf der Bahnhofstraße, über die sich in diesem Jahr der von der Demokratischen Initiative organisierte Schweigezug bewegen wird. Das Alte Rathaus am Machensplatz war damals Sitz der Polizei. Dort hatte man 1933 die Machtübernahme der Nazis gefeiert, dort wurden später politische Gegner und Verfolgte weggesperrt.

Seit 1964 bereits wird in Gelsenkirchen an die Pogrome erinnert. Und auch in diesem Jahr ruft die Demokratische Initiative alle Bürgerinnen und Bürger dazu auf, jeder Form von Extremismus, Fremdenfeindlichkeit und Gewalt entschieden entgegenzutreten, denn „Demokratie muss täglich gelebt werden und Erinnerung ist ein wichtiger Teil davon“.

Die Veranstaltung beginnt am Samstag um 17.30 Uhr mit dem Zug vom Platz vor dem Verwaltungsgericht, Bahnhofsvorplatz 3, zum neuen Hans-Sachs-Haus. Dort beginnt um 18 Uhr die Kundgebung im Bürgerforum. Die Eingänge vom Alfred-Fischer-Platz sind geöffnet.