Gelsenkirchen. . Der Grundpreis bleibt unverändert, aber der Gelsenkirchener Wasserversorger hebt ab Januar 2014 den Verbrauchspreis deutlich an. Viele Kunden sind empört über die Preiserhöhung von 18,1 Prozent. Ein Wechsel zu einem anderen Anbieter ist in Gelsenkirchen nicht möglich.

Jahrelang wurden Bürger aufgefordert, schonend mit der Ressource Wasser umzugehen. Das haben viele auch beherzigt. In diesen Tagen flattert ihnen aber nun die Quittung dafür in die rund 130.000 Haushalte der Stadt. Der Versorger und Monopolist Gelsenwasser hat die Verbrauchspreise erhöht. Und zwar um 18,1 Prozent. Der Mengenpreis für 1000 Liter Trinkwasser liegt ab dem 1. Januar 2014 bei 1,8083 € brutto, der Grundpreis bleibt unverändert.

„Wir mussten aber alle feststellen, dass die Kosten des Strombezugs und die Investitionen in die Wasserwerke bei gleichzeitigem Rückgang der Wassermenge nicht mehr zu kompensieren waren, darum haben wir einmütig den neuen Wasserpreis festgelegt“, heißt es in einer Pressemitteilung von Gelsenwasser zu den Erhöhungen. Darin macht das Unternehmen die Rechnung auf, eine dreiköpfige Familie in einem Dreiparteienhaus wird in Zukunft für den Jahresverbrauch von 120.000 Litern Wasser 271,56 € zahlen, dies sind 29,53 € (12,2 %) mehr als 2013. Für ein Einfamilienhaus mit drei Personen wären (bisher 351,14 €) in 2014 380,68 € (8,41 %) zu zahlen.

Kein Anbieterwechsel möglich

An diesen Prozentangaben reiben sich aber nun Bürger. Günther Dawid zum Beispiel schrieb der WAZ: „Ich habe gerade die Wasserrechnung erhalten und erlese daraus einen Wasserpreis von netto 1,46€/m³. Der in dem Schreiben angekündigte netto Wasserpreis ab dem 1.1.2014 beläuft sich auf 1,69€/m³. Das ist eine satte Preiserhöhung. Ich kann leider keinen Anbieterwechsel durchführen, da Gelsenwasser ein Monopolist ist. Rentenerhöhung um 0,25 und Wasserpreiserhöhung um 18,1 % finde ich nicht vereinbar. Warum gibt es auf dem Wasserversorgungssektor keine anderen Anbieter, so dass ein gerechter Preiskampf entsteht.“ Und Michael Schindler schreibt: „Gelsenwasser macht für Einfamilienhäuser mit einer Erhöhung von 8,41 % Werbung. Ich finde, es ist eine Verdummdeubelung und Irreführung der Kunden die Erhöhung so zu verschleiern, denn die wahre Erhöhung von 1,56 € zu 1,81 € je m³ sind 16 %.“

Auch interessant

Gelsenwasser-Sprecher Felix Wirtz: „Zum Gesamtpreis gehören nun mal der Grund- und der Mengenpreis. Zusammengezogen ergeben sich daraus unsere Zahlen.“ Unabhängig davon habe das Unternehmen reagieren müssen. Die Kosten sind in den letzten Jahren gestiegen. Eine Anpassung sei unumgänglich. Festlegt worden ist der neue Preis nicht durch das Unternehmen, sondern durch ein Schiedsgericht. Das habe alle Kostenfaktoren geprüft und den neuen Preis festgelegt.