Gelsenkirchen. Oliver Wittke organisiert sein Leben als Bundestagsabgeordneter in Berlin. Während der Koalitionsgespräche gibt es einige Baustellen für Neu-Parlamentarier, etwa bei der Zuweisung der Büroräume.
Berlin hat für die neuen Abgeordneten des Bundestages noch den Charakter einer politischen Baustelle – zumindest so lange Union und SPD Koalitionsgespräche führen. Trotz dieser allgemeinen Findungsphase hat sich der Gelsenkirchener CDU-Abgeordnete Oliver Wittke persönlich weitestgehend aufgestellt und auch ein Dach über dem Kopf, denn: „Ich habe das Apartment eines früheren Staatssekretärs übernommen, der jetzt ausgeschieden ist.“
Ärger mit dem „Tierschutz“
Ansonsten muss sich Vieles noch finden. Auch die Büroräume. „Würde auf die aktuelle Situation die Legehennenverordnung angewandt, bekämen wir Ärger mit dem Tierschutz“, sagt er schmunzelnd. „Da wird es wohl erst im Januar eine endgültige Zuweisung geben, dann wird sich die Situation hoffentlich verbessern.“
Seinen Mitarbeiterstab hat Wittke organisiert, sowohl in Berlin als auch in Gelsenkirchen und kann sich um seine persönliche Positionierung kümmern. „Die Ausschüsse werden ja erst besetzt, wenn die Ministerien vergeben sind“, erzählt er. Seiner alten Liebe, dem Ressort Bauen und Verkehr, würde er aber gerne auch in der Bundeshauptstadt nachstellen. „Da bin ich einfach durch meine früheren Tätigkeiten gut aufgestellt.“ Gerade die Infrastruktur, in die Union und SPD kräftig investieren wollen, würden ihm am Herzen liegen.
Die Finanzen der Kommunen liegen ihm am Herzen
Für die Stadt Gelsenkirchen und die Region Ruhrgebiet möchte er sich einsetzen und sieht gute Ansätze, mit denen sich das Revier Gehör verschaffen kann: „Wir zählen 16 Abgeordnete, damit sind wir größer als viele Landesgruppen.“ Die auskömmliche Finanzausstattung der Kommunen läge ihm am Herzen, sagt er, auch wenn das primär eine Aufgabe der Länder sei, „nur im Saarland, Rheinland-Pfalz und in Nordrhein-Westfalen gibt es an dieser Stelle Probleme“.
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Für Gelsenkirchen macht Wittke eine finanzielle Entlastung in bemerkenswerter Höhe aus, wenn der Bund auf einen Schlag oder in Stufen die Belastungen der Eingliederungshilfe übernimmt. Regionale Themen, die er in Berlin vorantreiben möchte, sind für den 47-jährigen Diplom-Geograf der Rhein-Ruhr-Express, der Lückenschluss der A52 in Gladbeck und der sechsspurige Ausbau der A43.
Und Berlin? Er kenne die Stadt von früheren Besuchen her, sagt der Abgeordnete. Zahlreiche Einladungen von Organisationen habe er bereits erhalten. Viele davon seien angelehnt an seine frühere Tätigkeit als Bau- und -Verkehrsminister in NRW. Arbeit also. Für Privates reicht die Zeit momentan noch nicht. Da freut sich Oliver Wittke aber auf Anfang Dezember, wenn seine Familie kommt. „Da wollen wir ein Wochenende zusammen in Berlin verbringen.“