Gelsenkirchen.

Die Stimmung könnte besser nicht sein. Das Blut der Christdemokraten gerät Punkt 18 Uhr erstmals in Wallung, und das nicht nur wegen der Saunatemperaturen im prallvollen CDU-Sitzungssaal Olsztyn. Die erste Hochrechnung sieht die Christdemokraten bei 42 Prozent, und damit bricht sich auch der erste Jubel im Hans-Sachs-Haus lautstark Bahn.

Zwischen Frikadellen und Käsehäppchen brandet der mit jedem neuen Zahlenwerk immer begeisterter auf. Ein Dauerlächeln macht sich auf schweißnassen Gesichtern breit. So sehen Sieger aus. Wolfgang Meckelburg, Ehrenvorsitzender der Christdemokraten und 19 Jahre lang Mitglied im Deutschen Bundestag, strahlt: „Rot-Grün ist ohne Chance, und die CDU hat nach langer Zeit wieder über 40 Prozent, toll.“

Stakkato-Beifall

Stakkato-Beifall brandet auf, als CDU-Kandidat Oliver Wittke (MdL), der 1999 überraschend Oberbürgermeister der Stadt Gelsenkirchen geworden war, den Saal entert. Wittke begeistert nach den ersten Wahlergebnissen: „Alles ist möglich bei der Regierungsbildung, sogar etwas ganz Großartiges wie zuletzt 1999 im alten Hans-Sachs-Haus. Und das wäre für uns die adäquate Einweihung des neuen Hans-Sachs-Hauses.“ Schon mit den ersten Hochrechnungen stand fest: Oliver Wittke wird in den neuen Bundestag einziehen.

Wolfgang Meckelburg, der 2009 aus dem Bundestag ausgeschieden war, gab den Staffelstab an Wittke weiter – in Form eines rabenschwarzen Regenschirms mit dem Schriftzug „Berlin“. Wittke: „Ich freue mich auf meine neue Aufgabe in Berlin, um dort mit voller Kraft für Gelsenkirchen zu kämpfen, wie ich das bereits als OB und Landtagsabgeordneter getan habe.“

„Einer geht noch, einer geht noch rein.“

Um 19 Uhr hat die CDU vorerst die absolute Mehrheit erreicht und ein paar junge Christdemokraten singen selig: „Einer geht noch, einer geht noch rein.“ Sascha Kurth, stellv. Kreisvorsitzender, ist zufrieden: „Für dieses Ergebnis haben wir gekämpft.“