Gelsenkirchen. „Aufbruch“ erzählt von der Chance, sein Schicksal selbst bestimmen zu können. Jugendliche drehen zwei Wochen lang in Gelsenkirchen und Essen mit Profi-Team einen Film. In dem bekämpfen sich zwei rivalisierende Jugend- Banden, Blut fließt, es wird geschossen
Ressentiments gegenüber Fremden und ihrer Kultur abzubauen, darum geht es in dem Streifen „Aufbruch“. Es ist ein interkulturelles Filmprojekt, das gerade in Essen und Gelsenkirchen abgedreht wird. „Und es geht um die Botschaft, dass jeder sein Schicksal ändern kann“, sagt Wayne Graves. Der US-Amerikaner dreht den gut einstündigen Streifen in HD-Qualität zusammen mit dem Gelsenkirchener Axel Julius, beide in Personalunion als Produzenten und Regisseure.
Der Plot
Die Geschichte ist ein Mix aus West Side Story sowie Romeo und Julia. Es geht um zwei Banden Jugendlicher, die East Side- und die West Side-Gang. Sie bekriegen sich, Drogen, Territorien und viel Geld sind mit im Spiel – und eine tragische Liebe. Denn ausgerechnet Maria, die Schwester von Tito, Anführer der Ausländergang, verliebt sich in Toni. Und der ist Clan-Mitglied der deutschen Bande. Ein Feind.
Die Darsteller
Kiriaki Meliadou (16) aus Essen spielt die Maria, Valentin Günther (16) aus Gladbeck den Part von Toni. Beide haben „in der Schule Theater gespielt“, Valentin sogar „mal bei einem Schul-Musical mitgemacht“. Nach einem WAZ-Bericht, in dem das Casting angekündigt worden war, haben sie bei Graves und Julius vorgesprochen und den Zuschlag erhalten. Für sie ist es „ein Lebenstraum“ und mal etwas völlig anderes als die „ sonst so üblichen Ferienprogramme“. Insgesamt realisieren 60 Laiendarsteller und Filmhelfer zwischen 14 bis 21 Jahren den Film.
Die Drehorte
Ein Drehort ist die Pizzeria Avanti an der Bismarckstraße. Hier im Süden der Stadt leben viele Migranten-Familien, „deshalb war es für uns ein idealer Drehort“, sagt Mit-Regisseur Axel Julius. In dem Schnellrestaurant lernen sich die Protagonisten kennen, aber nicht sofort lieben, denn Maria „kann auf das Macho-Gehabe“ von Toni so gar nicht.
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Ein weiter Drehort in GE ist heute um 17 Uhr die Johannes-Rau-Allee. Nachgestellt wird eine „wilde Autoschießerei“, wie der Wahl-Bottroper Wayne Graves schon mal verrät. Die Spezial-Effekte wie Mündungsfeuer und Blut werden später am Computer hinzugefügt. Und auch ein Spielcasino in Bismarck hat schon als Kulisse gedient, hier wurde ein Banden-Überfall gedreht.
Die Präsentation
Das Filmprojekt wird vom Landesjugendamt und der Awo-Stiftung Gelsenkirchen finanziell gefördert. Premiere feiert der Film „Aufbruch“ am 17. November bei der Awo. Geplant ist, mit dem Aufklärungsstück an Schulen zu gehen. Laut Axel Julius und Wayne Graves überlege der WDR, den 60-Minuten-Beitrag Anfang 2014 auszustrahlen.