Gelsenkirchen. . Wofür stehen eigentlich die Farben Gelb und Blau? Macht die Farbe den Sieger? Das hat die WAZ eine Farb- und Stilberaterin im Vorfeld des heiß ersehnten Derbys zwischen dem FC Schalke 04 und Borussia Dortmund gefragt. „Gelb steht den meisten Menschen nicht“, sagt Silke Salentin.
Das Derby zwischen Schalke und Dortmund elektrisiert die Massen, Taktiken und Chancen werden inbrünstig diskutiert. Und wir fragen: Macht die (Trikot-)Farbe den Sieger? Wohl kaum, denn nicht das Trikot bewegt den Ball, sondern der Spieler. Farb- und Stilberaterin Silke Salentin verrät aber, welche Eigenschaften man mit den Farben Blau und Gelb in Verbindung bringt. Kurios: Parallel zum Klassiker gibt die Gelsenkirchenerin ein solches Seminar an der Elisabeth-Käsemann-Familienbildungsstätte.
Gelb steht für Kreativität
„Gelb steht den meisten Menschen nicht“, sagt Salentin. Das dürfte in der königsblauen Sympathisantengemeinde den ein oder anderen hämischen „Ich hab’s doch immer gewusst“-Ruf zur Folge haben. Aber: Gelb steht auch für die Attribute fröhlich, aktiv, stürmisch, offen und kreativ. In Anbetracht der geballten Dortmunder Offensivkraft ist es momentan recht schwierig, etwas Gegenteiliges zu behaupten.
Blau steht für Autorität
„Blau steht den meisten Menschen gut“, sagt Silke Salentin. Schalker Fans mögen sich daher gut angezogen fühlen. Auch die Tatsache, dass Blau die „Farbe von Funktionsträgern“, also von Autoritäten, ist, etwa der Polizei, dürfte viel Anklang finden. Ebenso wie weitere zugedachte Eigenschaften wie etwa beständig und zuverlässig – sofern sich das spielerisch heute auf dem Platz wiederfinden ließe. Denn die Grenze zu langweilig und (zu) bieder ist, glaubt man der Expertin, ein schmaler Grat. „Blau bedeutet ja auch eher konservativ“, sagt die 46-Jährige. Aber wer weiß, vielleicht dient der dezente Hinweis den Schalkern – Stichwort Defensive – heute als Ansporn.
Gegensatz Schwarz und Weiß
Dass in der Arena zwei Welten aufeinander prallen, dürfte außer Frage stehen. Das verrät auch der zweite Blick aufs Trikot, auf dem Schwarz und Weiß ihren Platz haben. Nur sind Schwarz und Weiß keine echten Farben. Nichtsdestotrotz sind mit den Kontrasten weitere Attribute verbunden: Schwarz wird „Stärke und Raffinesse unterstellt“, sagt Silke Salentin. Weiß stehe für „Klarheit, Frische und Nüchternheit“. Heißt: ein Kampf der Gegensätze, treffender geht es wohl nicht.
Zu guter Letzt
Laut einer Studie der britischen Durham University (2008) sollen Fußballmannschaften in roten Trikots öfter gewinnen. Da mag durchaus etwas dran sein, denkt man etwa an den Triple-Sieger FC Bayern München. Ein Farbwechsel bei Schalke und Dortmund dürfte jedoch trotzdem ebenso abwegig sein wie Kamele auf dem Mond.