Gelsenkirchen/Bochum. Weil Metalldiebe Signalkabel an der Bahnstrecke gestohlen hatten, konnte ein Zug mit Fußballfans nicht zum Hauptbahnhof in Gelsenkirchen fahren. Die Polizei hatte Schwierigkeiten, 50 betrunkene und aggressive Chelsea-Fans, die das Champions-League-Spiel gegen Schalke 04 sehen wollten, zu beruhigen.

Eigentlich waren sie ja friedlich: Insgesamt 2600 Schalke-Fans und 280 britische Fußballfreunde waren am Dienstag mit Zügen zum Hauptbahnhof in Gelsenkirchen unterwegs. Sie alle wollten das Champions-League-Spiel zwischen Schalke 04 und Chelsea London sehen.

Die Polizei sprach am Bahnhof ein paar Platzverweise aus, nahm Personalien von einigen Randalieren auf - das Übliche halt. "Es war recht ruhhig", sagt Bundespolizeisprecher Jürgen Karlisch.

Fans feierten im Bermuda-Dreieck

Doch Metalldiebe machten den Frieden beinahe zunichte: An der Bahnstrecke zwischen Bochum und Gelsenkirchen hatten sie mehrere Signalkabel druchtrennt und gestohlen - und so den Bahnbetrieb zum Erliegen gebracht. 50 Chelsea-Fans und zehn Schalke-Anhänger, die mit der Bahn unterwegs waren, konnten nicht weiterfahren.

Das Problem: "Einige der Fans waren offenbar vorher im Bermuda-Dreieck unterwegs und hatten dem Alkohol zugesprochen", wie Karlisch es formuliert. Vor allem die britischen Fußballfans seien immer aggressiver geworden, weil sie Angst hatten, das Spiel zu verpassen.

Chelsea-Anhänger wollten Zugtüren gewaltsam öffnen

Sie drohten, die Türen des Zuges gewaltsam zu öffnen, um zu Fuß weiter zu reisen. "Es ist natürlich sehr gefährlich, wenn betrunkene Ortsunkundige irgendwo am Gleis rumirren", so Karlisch. Letztlich hätten die im Zug anwesenden Bundespolizisten die Fans aber beruhigen und am Aussteigen hindern können.

Der Zug musste letztendlich zurück zum Bochumer Hauptbahnhof fahren. Dort konnten die Fans aber in einen Sonderbus umsteigen, der sie in Begleitung der Landespolizei direkt zum Stadion brachte - fast rechtzeitig: Nur die ersten 15 Minuten verpassten die Fußballfreunde. "Das hat in Zusammenarbeit mit der Bogestra bravourös funktioniert, Eskalationen konnten wir verhindern", so Karlisch.

Schalke unterliegt Chelsea

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Heftiges Unwetter verzögert Rückreise

Doch nach dem Spiel ist vor der Heimreise: Durch das heftige Unwetter kam es zu erheblichen Störungen im Bahnverkehr. Sturmschäden an der Dachabdeckung im Gelsenkirchener Hauptbahnhof verzögerten die Abreise ebenso, wie ein entwurzelter Baum, der an der Bahnstrecke zwischen Oberhausen und Essen in Höhe der Dellwiger Straße gleich drei Oberleitungen abriss. Zwischen Bochum, Gelsenkirchen und Essen fuhr keine Bahn mehr.

Die Stadionbesucher fuhren vom Gelsenkirchener Hauptbahnhof aus mit Sonderbussen, U-Bahnen und Taxen. Erst gegen 0.25 Uhr konnten die restlichen gut 400 Fans mit Zügen in Richtung Essen und Haltern abreisen. (pen)