Gelsenkirchen. .
Kira, Aysel, Daniel und Dennis sind echte „Buddys“. Frei übersetzt bedeutet das soviel wie Kumpel. Und da Kumpels immer füreinander einstehen, passt der Name des Projekts ganz gut auf die Schüler der Hauptschule an der Frankamp- und der Surkampstraße. In dem „buddY“-Programm nehmen Schüler Schwachstellen der Schulen ins Visier. Nun zogen sie Zwischenbilanz.
Im Klassenzimmer haben sich Schüler und Lehrer in einen Stuhlkreis gesetzt, zum Warmwerden spielen sie zunächst ein Kennenlernspiel. Mit machen Kinder der sechsten Klasse, die an der Frankampstraße unterrichtet werden sowie Zehntklässler, die an der Dependance an der Surkampstr. ihren Unterricht absolvieren, insgesamt sind 20 Schüler beteiligt. „buddY“ ist ein Düsseldorfer Verein, der das Projekt an Schulen betreut und vom Initiativkreis Ruhr gefördert wird – als eine von insgesamt 20 Schulen im Ruhrgebiet nimmt die Gelsenkirchener Hauptschule bis 2015/16 an dem Programm teil.
Missstände mit Ideen bekämpfen
Für die Kinder und Jugendlichen geht es darum, Missstände an Schulen aufzuzeigen und diese mit eigenen Ideen zu bekämpfen. „Dabei lernen sie eigene Projekte auf die Beine zu stellen – von Schülern für Schüler“, erklärt Schulsozialpädagogin Rieke vom Bruck.
„Zunächst haben wir eine Umfrage unter Mitschülern gemacht“, erklärt der 15-jährige Daniel. Zentrale Frage: „Was wünscht ihr euch für eure Schule?“ „Bei der Auswertung kam heraus, dass ein Schulkiosk fehlt und die Hygiene der Toiletten besser sein könnte“, berichtet Kira (16). „Ein Kiosk einzurichten, scheiterte an den Räumen“, sagt Daniel. Aber die Schultoilette wollten die Jugendlichen gerne verschönern.
„Die Stadt hat uns abserviert“
Dafür zeichneten sie Graffiti-Entwürfe und Pläne für eine Sanierung. „Dann haben wir einen Brief an die Stadt geschrieben.“ Schließlich gab es eine Ortsbegehung. „Doch aus der Sanierung wird nichts“, sagen die Schüler. Rieke vom Bruck erklärt: „Die Hauptschulen laufen aus.“ Und da noch nicht klar sei, was aus den Gebäuden wird, werde zunächst nicht investiert. Ihre Enttäuschung darüber haben die Schüler in einem „Disappointment-Rap“ niedergeschrieben: „Wir waren hochmotiviert und es hat gut funktioniert. Doch die Stadt hat uns abserviert.“
Dennis und Aysel haben mehr Glück bei ihrem Projekt. Ihre Umfrage ergab: Es fehlen Spielgeräte wie Fußbälle, Tischtennisplatten oder Hula-Hoop-Ringe. Also wollen sie und ihre Gruppe nun eine Spielausleihe auf die Beine stellen. „Dafür müssen wir erst Geld sammeln“, sagen die beiden – und zücken gleich die Sparbüchse, um damit anzufangen.