Gelsenkirchen. Die Welt der Greifvögel einmal spielerisch erkunden: Falknerin Uta Wittekind hatteam Samstag zu einer spannenden Wanderung mit Eule und Co. eingeladen.
Rund 20 kleine und große Naturfreunde nutzten am Samstag die Gelegenheit, ebenso prächtigen wie mächtigen Greifvögeln einmal ganz nah zu kommen. Gemeinsam mit dem Naturschutzbund Gelsenkirchen (Nabu) und der Falknerin Uta Wittekind erkundeten sie von der Forststation Rheinelbe aus den Industriewald – mit dabei: ihr Wüstenbussard „Merlin“ und Uhu „Uwe“, beide zwei Jahre alt.
Gelernte Wildpädagogin
Wittekind, die als gelernte Waldpädagogin in Wülfrath die „Wald-Forscher-Station“ betreibt, hat die beiden Vögel selber aufgezogen. Und sie weiß mit viel sachlichem und pädagogischem Verstand vor allem die Kleinen zu begeistern. Das Größte für die Kids ist aber natürlich, die Tiere selbst mal auf dem Arm zu tragen.
Nach anfänglichem Respekt war Jonas, der als erster die Ehre hatte, schon bald die Ruhe selbst. Nur etwas schwer wurde der Wüstenbussard, dem Siebenjährigen bald. Dabei ist Merlin mit 750 Gramm im Vergleich zu Uwe noch ein Leichtgewicht.
Ein Uhu wird locker 60 Jahre alt
Auch die biologische Bildung sollte natürlich nicht zu kurz kommen und so erfuhren die Teilnehmer reichlich Wissenswertes über Uwe, Merlin und über die Falknerei im Allgemeinen. Die Beiden haben mit ihren jeweils zwei Lebensjahren noch einiges vor sich: Während der Wüstenbussard, der eigentlich ein Habicht ist, mit einer Lebenserwartung von circa 20 Jahren im Mittelfeld liegt, macht der Uhu mit bemerkenswerten 60 Jahren Methusalem alle Ehre. Kein Wunder daher wohl auch, dass man den Eulen Weisheit nachsagt. „Das liegt aber auch daran, dass die Eulen durch ihre zentralen Augen dem Menschen viel stärker ähneln als andere Vögel“, erklärt die Falknerin.
Anders als der Wüstenbussard, der eigentlich in wärmeren Gefilden heimisch ist und dort in Kakteen nistet, ist der Uhu ein Einheimischer. In der freien Wildnis könnte Uhu Uwe aber derzeit wohl nicht überleben. Langfristig hofft Wittekind aber darauf, Uwe, der übrigens auch als Facebook-Star in Erscheinung tritt, freilassen zu können.
Die beiden Terzel, wie die männlichen Tiere genannt werden, sind außerdem mehr als ein Drittel kleiner als ihre weiblichen Gattungsgenossen. „Weil die Weibchen ihre Eier ausbrüten müssen“, erklärt Lukas (8) fachmännisch. Und auch Eugene (7) weiß zu überzeugen, als es darum ging das eigene Wissen über die einheimischen Greifvögel zu beweisen. „So ein fachkundiges Publikum hat man ja selten“, freute sich auch die Waldpädagogin.
Am 19. Oktober werden Pilze gesammelt
Letze Gelegenheit, in diesem Jahr Natur in Gelsenkirchen zu erkunden: Am Samstag, 19. Oktober, werden ab 14 Uhr im Emscherbruch gemeinsam Pilze gesammelt. Treffpunkt ist der Parkplatz an der Münsterstraße.