Bauernmarkt, Oktoberfest und verkaufsoffener Feiertag brachten Tausende Besucher nach Gelsenkirchen. Wurst- und Käsestände luden zum probieren ein, an den Handwerkständen durfte geschaut werden. Einzig das Oktoberfest war wenig bayerisch.
Es war rappelvoll in der Gelsenkirchener Innenstadt. Der Bauernmarkt, inklusive Oktoberfest und verkaufsoffenen Feiertag lockte nicht nur Einheimische, sondern auch Besucher aus den umliegenden Städten auf die Bahnhofsstraße. An den Knotenpunkten schoben sich Rollatoren an Kinderwagen vorbei oder standen ganz. Trotzdem war die Resonanz im Durchschnitt positiv, von Seiten des Veranstalters, den Besuchern und den Einzelhändlern.
Inge Schreiner-Naroska steht mit Mann Friedhelm Naroska und den beiden Zwillings-Enkeln Jan und Julia (10) bei den Schafen am Neumarkt. Die Zwillinge waren noch nie auf dem Bauernmarkt und hätten alles andere, als lebende Tiere erwartet. Doch ob es den Tieren genauso gefällt, wie den Kindern? Immerhin werden sie gestreichelt ohne Ende und die ein oder andere Hand findet da doch schon mal den Weg durch den Zaun.
„Der 3. Oktober ist der beliebteste verkaufsoffene Feiertag des Jahres“
„Wir haben Wachleute vom City-Service Tag und Nacht umherlaufen, die darauf achten, dass den Tieren und den Menschen nichts passiert“, sagt Angelika Bartelt vom Organisationsteam der City Initiative. Nachdem die Zwillinge gesehen haben, wo die Wolle herkommt, geht es mit den Großeltern zur Spinnerin, die aus der Wolle Fäden spinnt.
Auch das gibt es auf dem Bauernmarkt: Handwerkskunst, wie die handverzierten Kerzen und selbst gehäkelten Decken von Angela Barbian. „Vor zwei Jahren lief das Geschäft hier ganz gut, aber heute schauen die Leute nur, kaufen aber nicht“, sagt die Händlerin. Bei der Masse, die sich am Stand vorbei schiebt, ist ein Stehenbleiben auch kaum möglich.
Auch interessant
Doch nicht nur auf den Straßen ist es voll, auch die Geschäfte boomen. „Der 3. Oktober ist der beliebteste verkaufsoffene Feiertag des Jahres. Und da die Läden der umliegenden Städte nicht geöffnet haben, fahren alle nach Gelsenkirchen“, begründet Bartelt.
Oktoberfest ohne Weißwürste
Eine kleine Enttäuschung gab es beim Oktoberfest zum 30. Geburtstag des Bahnhofcenters. Das angekündigte Zeltdach musste wegen des guten Wetters blau-weißen Wimpeln weichen. Reine bayerische Küche gab es hier auch nicht. Der holländische Lakritz wurde neben Berliner Weiße und Flammkuchen angeboten.
Dass sie auf einem Oktoberfest sind, haben Jürgen und Sabine Tietz sowie Brigitte Brettschneider auch nur an den bajuwarischen Tischdecken erkannt. Egal, ihnen gefiel die Atmosphäre. „Es ist schön hier und im Vergleich zu den Wies’n in München recht leer“, so Tietz. Das Spanferkel war im Übrigen schon nach einigen Stunden aus. An der Durchführung müsse noch ein wenig gefeilt werden, sagt Bartelt. Falls es ein weiteres Oktoberfest geben wird, sollen dann auch Weißwürstchen angeboten werden.