Gelsenkirchen.

Ob es einen klaren Gewinner gibt? Aber ja! Es ist Joachim Poß, der zum zehnten Mal für die SPD Gelsenkirchen (s)einen Platz im Deutschen Bundestag einnehmen wird. Zwar hat der Finanzexperte in seinem Erststimmen-Ergebnis gute vier Prozent eingebüßt, aber unter die „magische“ 50 ist er nicht gerutscht.

Einen klaren Verlierer gibt es auch: Marco Buschmann. Vor vier Jahren gefeiert, als die FDP im Bund den Gipfel stürmte, folgte jetzt eine Quax-mäßige Bruchlandung, die sich nicht einmal die ärgsten Gegner ausgemalt hätten. Sechs oder sieben Prozent, das hielten sie nach den 14,6 Prozent in 2009 jetzt durchaus für möglich. Aber ganz raus? Nein, das machte sprachlos. In der Kneipe Domgold in Buer, wo die liberale Stimmung eher nach Streuselkuchen statt nach Bier war, und in Düsseldorf, wo Buschmann matt über seine künftigen Möglichkeiten sinnierte.

AfD mit gutem Ergebnis in Gelsenkirchen

Was einigermaßen schockieren muss, ist die Prozentzahl, die die Alternative für Deutschland aus dem Stand erreichte. Eine Partei, die ja erst vor wenigen Monaten gegründet wurde: 4,7 Prozent in Gelsenkirchen, also fast der Bundestrend.
Ist die AfD etwa ein Sammelbecken für Wutbürger mit nationalistischem Hintergrund, die unter anderem Europa und den Euro ablehnen? Im Hans-Sachs-Haus wurde fleißig darüber spekuliert, wer die wohl wählen würde. Klar ist: Erst die Analysen werden es ans Licht befördern.

Im Aufwind befindet sich die CDU Gelsenkirchen. Oliver Wittke kann erhobenen Hauptes seinen Koffer nach Berlin kutschieren und die Partei schaffte einen Sprung um 4,5 Prozent. Das wird sie und ihre Strategien stärken für die Wahlkämpfe, die anstehen im kommenden Jahr.