Gelsenkirchen. .
Seit 15 Jahren leistet der Verein „Arzt Mobil Gelsenkirchen“ pädagogische und medizinische Hilfe für suchtmittelabhängige und/ oder wohnungs- und obdachlose Menschen. Am Mittwoch feierte der Verein sein Ehrenfest. Von Anfang an dabei ist Dr. Wolfgang Nolte. Der Vorsitzende blickt mit Stolz auf die vergangen Jahre: „Wir haben es geschafft, Anerkennung von beiden Seiten zu bekommen – von unseren Klienten und der Öffentlichkeit.“
Akut- und Erstversorgung
Seit 1999 mit an Bord ist die Ärztin Maria Behling. Mit dem Arztmobil sucht die Allgemeinmedizinerin regelmäßig Treffpunkte von Wohnungslosen und Süchtigen auf, leistet Akut- und Erstversorgung. „Ganz am Anfang ist sie mit einem klapprigen Wohnmobil rumgefahren. Das hat natürlich irgendwann seinen Geist aufgegeben“, sagt Karin Schneider.
Die Diplom-Sozialpädagogin kam 2002 als erste pädagogische Kraft ins Team, übernimmt drogentherapeutische und psychosoziale Arbeit. Gemeinsam mit Maria Behling hat sie die Tätigkeit des Teams weiter ausgebaut, die Kooperation mit Partnern wie der Diakonie, der Caritas, der Polizei, Bewährungshelfern, Ärzten und der Stadt vorangetrieben. Verändert habe sich bei ihrer Arbeit viel: „Am Anfang haben wir mit der Beratung von Substituierten eine Lücke geschlossen, heute sind wir etabliert.“ Mit ihrer Arbeit erreicht sie ein Drittel aller Gelsenkirchener Substituierter. „Einige betreue ich sogar schon seitdem ich hier bin“, sagt die 37-Jährige.
Begleitung hilft Betroffenen
Verändert habe sich die Arbeit aber schon. Man habe häufig mit älteren Klienten zu tun. „Durch die Begleitung schaffen es die Betroffenen öfter, ihr Leben zu regeln“, so Schneider, „sie werden älter und wir müssen uns damit auseinandersetzen, wohin sie kommen, wenn sie pflegebedürftig werden. Das sind ganz eigene Anforderungen.“
Komplettiert wird das Team durch Sozialarbeiterin Daniela Stiesberg und die Streetworkerinnen Cornelia Drosdziok und Daniela Heldt. Sie kennen etwa 350 Klienten namentlich, arbeiten mit rund 600 Menschen in der ganzen Stadt. Ärztin Behling betreut pro Quartal 150 Menschen. „Das sind doppelt so viele wie in manch größeren Städten“, sagt Wolfgang Nolte. Sein Ziel ist es, das Team zu vergrößern, um das Niveau auch weiter zu halten.