Gelsenkirchen. . Der Bedarf an Therapieplätzen nimmt zu. Das Reha-Zentrum Medicos in Gelsenkirchen hat nun eine weitere Abteilung eröffnet: eine „Ambulante psychosomatische Reha.“ Vor allem in Zeiten zunehmender Arbeitsbelastung sei dies ein dringend benötigtes Zusatz-Angebot.

Die ersten Patienten können bereits auf den neuen Entspannungsliegen im Ruheraum Platz nehmen. Denn das Reha-Zentrum Medicos Auf Schalke hat eine weitere Abteilung eröffnet: Neben der Orthopädie und der Kardiologie gibt es nun den Bereich der „Ambulanten psychosomatischen Reha“. Gerade in Zeiten zunehmender Arbeitsbelastung ist dies ein dringend benötigtes Zusatz-Angebot für die Behandlung psychosomatischer Leiden in der Region. Denn der Bedarf an Therapieplätzen steigt zunehmend.

Der Ausfall an Arbeitskraft, der durch psychische Beschwerden verursacht wird, ist enorm hoch und verursacht hohen Schaden. „Und ist tendenziell steigend“, weiß Dr. Egbert Herrmann, Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie – und neuer Ärztlicher Leiter der Abteilung. Daher liege ein Schwerpunkt der medizinischen Reha auch bei der Wiederherstellung und beim Erhalt der Erwerbsfähigkeit, erklärt Dr. Egbert Herrmann. Sein Kollege, Dr. Ulrich Vieregge, Ärztlicher Direktor und Leiter der Orthopädie, weiß: „Allein 70 Prozent unserer Patienten in der Orthopädie haben auch psychische Beschwerden.“ Dabei ist diese Reha eines der ersten ambulanten Angebote in der Region. „Die meisten Therapien sind stationär und fernab der Heimat“, sagt Egbert Herrmann. Gerade für berufstätige Patienten bietet die ambulante Reha daher Vorteile. „So behält der Betroffene Kontakt zu seinen Angehörigen und dem sozialen Umfeld, kommt nach der Reha nach Hause und wird gleich mit Problemen konfrontiert.“ In einer wohnortnahen Therapie könne er sich vorbereiten, die Themen in der Therapie besprechen, nach Lösungen suchen und diese gleich im Alltag erproben.

Platz für die neuen Therapieräume

Um Platz zu machen für die neuen Therapieräume sind Medicos-Geschäftsführer Nicolaus Philipp Hüssen und seine Kollegen aus der Verwaltung vom Erdgeschoss in die dritte Etage umgezogen. Unten befinden sich nun die neuen – abgeschlossenen – Räume, die in sanften Farbtönen gehalten sind. Acht neue Mitarbeiter, darunter Physio-, Ergo- und Sporttherapeuten, Sportwissenschaftler und zwei Psychologinnen, betreuen insgesamt 20 Patienten. „Es gibt einen Aufenthaltsraum, Therapie- und Gesprächsräume, einen Entspannungsraum und eine kleine Küche“, erklärt Geschäftsführer Hüssen. Schwerpunkte bilden Behandlungen gegen Schmerzstörungen sowie Problemsituationen im Arbeitsbereich – etwa Burn Out und Mobbing. „Gerade bei diesen Störungen ist eine wohnortnahe Behandlung von Vorteil, da man sich konkreter mit der Erkrankung auseinandersetzen kann und Gespräche mit dem Arbeitgeber vor Ort führen kann“, weiß Herrmann.