Gelsenkirchen. Dr. med. Joachim Neuerburg wechselte vom St.-Anna-Hospital in Herne zur Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe der Evangelischen Kliniken. Für den 61-Jährigen ist dieser Wechsel ein Glücksgriff. „Das ist die absolute Krönung meiner bisherigen Laufbahn“, sagt er.
Sein erster offizieller Auftritt ist Dr. Joachim Neuerburg geglückt. Und warum? Weil er Farbe bekennt. Blau und weiß sind die Farben seines Hemdes, das unter dem Kittel hervorblitzt. Eine gute Wahl im Schalke-Land.
Seit August ist Neuerburg neuer Chefarzt der Gynäkologie und Geburtshilfe in den Evangelischen Kliniken (EVK) an der Munckelstraße. Für den 61-Jährigen, der zuvor 21 Jahre lang Chefarzt im St.-Anna-Hospital in Herne war, ist dieser Wechsel ein Glücksgriff. „Das ist die absolute Krönung meiner bisherigen Laufbahn“, sagt er.
Neuerburg ist Arzt aus Überzeugung. Die Begeisterung für den Beruf wurde ihm quasi in die Wiege gelegt. „Mein Vater, mein Großvater – sie waren beide Ärzte“, sagt er. Auch von seinen drei Kindern sind zwei auf dem Weg zum Mediziner. „Das Schönste in meinem Leben sind meine Kinder“, sagt Neuerburg, „aber direkt dahinter kommt mein Beruf. Und ich finde, das ist ein großes Glück, das sagen zu können. Das haben sicherlich nicht viele.“
Interdisziplinäre Zusammenarbeit ist der große Vorteil der EVK
In den Evangelischen Kliniken beerbt Neuerburg Dr. Alexander Ast. Diesen zog es aus privaten Gründen in eine andere Ecke des Landes. Den Weg, den er angefangen hat, will Neuerburg nun konsequent weitergehen. Dieser führt über eine klare Förderung der natürlichen Geburt, organerhaltender Therapie und anerkannter Strahlentherapie bei bösartigen Tumoren.
Im Anna-Hospital habe Neuerburg gerade den Bereich der natürlichen Geburt bereits erfolgreich vorangebracht, aber er benennt auch klar die Vorteile seiner neuen Wirkungsstätte: „In diesem Haus ist es wie in keinem zweiten möglich, interdisziplinär mit der Kinderklinik oder dem Brustzentrum zusammenzuarbeiten, um so eine verbesserte Betreuung zu gewährleisten.“ Sein Ziel sei es, die EVK zu dem gleichen Erfolg zu führen, wie es ihm in Herne gelungen ist. 850 Geburten verzeichnen sie da mittlerweile jährlich.
Babymesse als Gradmesser
Sein neues Team habe ihn sehr offen empfangen: „Es wurden bereits einige Erwartungen an mögliche Veränderungen an mich herangetragen“, sagt er. Sein Ruf als Befürworter der natürlichen Geburt hat sich herumgesprochen. „Für uns ist es sehr gut, einen so erfahrenen Chefarzt gewinnen zu können“, sagt EVK-Sprecherin Corinna Lee. Eine Neuerung, die der gebürtige Rheinländer in Herne eingeführt hat und in Gelsenkirchen weiterführen wird, ist die Babymesse, die erstmals hier stattfinden wird. Die Inhalte passen in sein Konzept. Die Messe wird so zum ersten Gradmesser dafür, wie viel Anklang seine Philosophie findet.