Gelsenkirchen.
Der Bürgerpreis der CDU ist inzwischen erwachsen geworden und nach 21 Jahren obendrein zum ersten Mal mit 1000 Euro dotiert.Stellvertretend für den am 13. Mai 1998 gegründeten Verein Ärzte Mobil nahm dessen Vorsitzender Dr. Wolfgang Nolte den Preis am Montag beim Neujahrsempfang der Gelsenkirchener Christdemokraten entgegen.
CDU-Bürgermeister Klaus Hermandung sagte in seiner Laudation, das Angebot von Ärzte Mobil „richtet sich an Menschen, die von Wohnungslosigkeit und Drogensucht betroffen sind und von der Gesellschaft gemieden werden“. Die niederschwellige, aufsuchende Hilfe der mobilen Arztpraxis, die dafür sorge, dass Menschen nicht durch das allgemeine medizinische und psychosoziale Versorgungsnetz fallen und verwahrlosen würden, sei in höchstem Maße engagiert.
Kein Versicherungskärtchen
„Dieser Einsatz soll gewürdigt werden“, sagte Hermandung nach einem kurzen Streifzug durch die Geschichte der Preisträger, um dann unter dem großen Beifall der Unionsmitglieder und ihrer Gäste im Augustinushaus den Preis zu überreichen. Nolte brachte den Einsatz des gesamten Arzt Mobil-Teams in seiner Dankesrede so auf den Punkt: „Wenn der Kranke nicht zum Arzt geht, muss der Arzt zum Kranken gehen.“ Und im speziellen Fall fragt der Mediziner auch nicht nach dem Versicherungskärtchen.
CDU-Fraktionsvorsitzender Werner Wöll hatte den Neujahrsempfang mit einem kurzen Streifzug durch die kommunalpolitischen Herausforderungen des neuen Jahres eingeläutet. Kommunalpolitik in NRW sei schwierig. „Es gibt keine Gemeinde mehr mit einem Haushaltsausgleich im klassischen Sinne“, sagte Wöll. Allerdings hätten in Gelsenkirchen Rat und Verwaltung unter Federführung von Kämmerer Dr. Georg Lunemann (CDU) die Weichen dafür gestellt, „dass Gelsenkirchen als erste Gemeinde in NRW unter Anwendung des neuen Paragrafen 76 der Gemeindeordnung die Genehmigung durch die Bezirksregierung für das Haushaltssicherungskonzept 2011 erteilt worden ist“.
Um Geld, und zwar mit Blick auf Weltwirtschaft und die europäische Finanzlage, ging es auch im Beitrag des Gastredners. Aus gutem Grund, war doch der bayrische CSU-Landespolitiker und designierte Präsident des Deutschen Sparkassen- und Giroverbandes, Georg Fahrenschon, vor nicht allzu langer Zeit noch Finanzminister der Bayern. Er forderte, lokale Stärken zu stärken. Aber: „Lokalpolitik darf sich nicht hinsetzen und sagen: Von oben muss uns gegeben werden.“