Gelsenkirchen. Das Mädchenzentrum organisiert das Projekt „Gender in der populären Musik“.Mädchen und junge Frauen bekommen die Möglichkeit, sich auszuprobieren.

Musik ist neben dem Fußball eine Männerdomäne. Zumindest ist die männliche Übermacht deutlich – mehr als deutlich. Was die Musik angeht, so ist das Mädchenzentrum an der Liboriusstraße auf dem besten Weg, der Dominanz der Herren Musiker ein dauerhaftes Pendant entgegen zu setzen.

Schon 2006 habe man die Notwendigkeit erkannt, sagt Mädchenzentrum-Geschäftsführerin Claudia Gertz, „mal mit dem Gender-Blick drauf zu gucken“. Oder anders gesagt: das Rollenbild von jungen Frauen in der populären Musik zu beleuchten.

CD Future Stories ist noch zu haben

Regelmäßige Musikworkshops und Auftritte für Mädchen und junge Frauen bietet das Mädchenzentrum seit 2006 regelmäßig an. 2011 fand der erste Fachtag „Gender in der populären Musik“ statt. Und zwar mit dem Schwerpunkt: Popmusik – (k)ein Genderthema? Inzwischen haben Claudia Gertz und Julian Rybarski, der für die künstlerische und inhaltliche Leitung des Projekts verantwortlich zeichnet, einen Riesenschritt nach vorne gemacht. Gefördert von Regierungsbezirk Arnsberg, NRW-Familienministerium sowie der Stadt Gelsenkirchen bietet das Genderprojekt in der Zeit vom 18. Oktober bis zum 3. November ein breites Spektrum unterschiedlicher Angebote für Mädchen und junge Frauen an. Unter anderem Workshops auf Consol in Bismarck. „Und unter der Prämisse der Öffnung von einer reinen Mädchenakademie hin zum genderspezifischen Arbeiten auch für Jungen und junge Männer“, betonen Gertz und Rybarski unisono.

Ziel der Workshops „Mädchen treffen KünstlerInnen“ sei es, junge Menschen durch die Begegnung mit professionellen Musikern und im Umgang mit Instrumenten zu stärken sowie eine Atmosphäre zu schaffen, in der es Teilnehmern möglich ist, sich selbst und dazu noch viel Neues auszuprobieren. „Die Künstlerinnen, mit denen wir inzwischen vernetzt sind, sind aus der ganzen Bundesrepublik“, sagt Claudia Gertz. Sie setzt nach: „Gelsenkirchen könnte eine zentrale Stelle für Mädchen und Frauen in der Popmusik mit Strahlkraft werden.“ Während hier noch echte Zukunftsmusik zwischen den Worten schwingt, erinnert Julian Rybarski an ein kleines, rundes, abspielbares Stück Realität mit Namen Future Stories. Die CD ist ein Produkt des Mädchenprojekts 2012 und zum UN-Mädchentag erschienen. „Die Teilnehmerinnen haben den Text am dritten Tag ihres Workshops innerhalb von 15 Minuten geschrieben.“ Und der sei richtig gut. Die CD gibt’s noch – und jetzt ein neues Projekt.

Zwei Konzerte nach dem Projektabschluss

Die GenderMusikAkademie findet im Consol-Proberaumzentrum, im Jugendzentrum Tossehof sowie in der Schlagzeugschule Zinnschlag in Wattenscheid statt. Konzerttermine: 3. November (16 Uhr) im Tossehof, 29. November (19 Uhr) im Consol Theater. Teilnahmekosten für Projekt/Workshops: 10 € / Bildungsgutschein. Anmeldungen (bis 27. September) und weitere Info auf: www.genderinderpopmusik.de