Gelsenkirchen. Das neue Hans-Sachs-Haus (HSH) ist fertig. Jedenfalls so gut wie. Mit Eifer wird in diesen Tagen am letzten Feinschliff gearbeitet, damit beim Festakt am Samstag ab 11 Uhr alles stimmt.
Das neue Hans-Sachs-Haus (HSH) ist fertig. Jedenfalls so gut wie. Mit Eifer wird in diesen Tagen am letzten Feinschliff gearbeitet, damit beim Festakt am Samstag ab 11 Uhr alles stimmt.
Dass das HSH als Sanierungsprojekt ein erfolgreiches Ende gefunden hat, begeistert die Politik in weiten Teilen, die über Jahre facettenreich über das Projekt gestritten hat. Entsprechend wollen nicht alle in den generellen Jubel einstimmen und werfen der Stadt angesichts ihrer bisherigen Präsentationen Geschichtsklitterung vor, also eine Form der Faktenfälschung.
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Geld für die Sanierung
Oliver Wittke etwa findet, „dass der Oberbürgermeister Aspekte weggelassen habe, die ihm nicht passten. „Ich habe durch meinen persönlichen Einsatz als Landesbauminister dafür gesorgt, dass 17 Millionen Euro aus Städtebauförderungsmitteln für die Sanierung zur Verfügung standen, nachdem das Land zuvor den Architektenwettbewerb für das HSH mit 90 Prozent bezuschusst hatte. Die rot-grüne Vorgängerregierung wollte dafür keinen Cent ausgeben.“
Die CDU moniert auch, dass die Kosten für die Sanierung des neuen Hauses statt der geplanten 55 jetzt 69 Millionen Euro betragen würden, die 25 Mio. Euro für den Abriss der Altsubstanz nicht eingerechnet. Das ergäbe, frei nach Adam Riese, 94 Mio. Euro, eine Summe, die AUF Gelsenkirchen wiederum längst nicht ausreicht.
Festschrift zur HSH-Eröffnung
Das Wahlbündnis hat, wie zum Beleg der Behauptung, eine streitbare Festschrift zur HSH-Eröffnung in einer Auflage von tausend Exemplaren herausgebracht mit dem Titel: „Licht in das Dunkel um das Hans-Sachs-Haus.“ AUF rechnet darin vor, dass das HSH die Bürgerschaft in Summe 165 Mio. Euro kosten werde: ca. 43,2 Mio. Euro für die Abwicklung des alten Hauses und knapp 122,3 Mio. Euro für den Aufbau des neuen Gebäudes. „Inbegriffen sind da rund 53 Millionen Euro Zinsen zahlbar bis 2051“, rechnet die AUF-Stadtverordnete Monika Gärtner-Engel vor, die mit Birgit Jakobs, Dr. Willi Mast und Prof. Dr. Roland Günter das Autorenteam bildet.
In der 58 Seiten starken Festschrift geht die Partei u.a. offen auf den Ratsbeschluss zum Totalabriss ein (im Jahr 2005; Folgenutzung des Areals: ein Parkplatz) und zeigt als kleines Foto sogar einen Auszug aus der nichtöffentlichen Vorlage mit Datum 15. November 2005. Ist das schon bemerkenswert, listet AUF am Ende über zwölf Seiten die „Chronologie des Kampfes um den Erhalt des Hans-Sachs-Hauses als Bürgerhaus“ auf. Entscheidungen der städtischen Gremien, öffentliche wie nichtöffentliche, von Gerichten sowie die begleitende Berichterstattung in den Medien werden dort beschrieben.