Gelsenkirchen. . Die Stadtbäckerei Gatenbröcker holt den erfolgreichen Cronut aus Übersee. In den 65 Filialen des Unternehmens firmiert der 500 Kalorien schwere Mix aus Croissant und Donut als „Crossynut“.

Ein Trend geht um. Ein kulinarischer. In New York haben die Cronuts, eine Mischung aus Croissant und Donut, einen Mega-Hype ausgelöst. Weil das Gebäck dort nur von einer einzigen Bäckerei hergestellt wird, jedenfalls im Original, belagern Schleckermäuler das kleine Geschäft morgens schon Stunden vor der Öffnung. Die hiesige Großbäckerei Gatenbröcker hat den Cronut nun nach Gelsenkirchen und Umgebung geholt. In den 65 Filialen (davon 35 in GE) können Kunden seit letzter Woche den „Crossynut“ kaufen.

1,50 Euro pro Stück

Weil der New Yorker Bäcker Dominique Ansel sich sein erfolgreiches Gebäck hat patentieren lassen, darf nur er den echten Cronut verkaufen. Bei Gatenbröcker gibt es stattdessen den Crossynut (in der Nachbarstadt Herne ist es der Crossnut), der seinem Bruder aus Übersee nacheifert. Weil die Nachfrage in New York so enorm ist, darf dort jeder Kunde nur zwei Cronuts auf einmal kaufen. So weit ist es in Gelsenkirchen noch nicht.

Im Gegenteil: Um die Kunden an die Kalorienbombe – inklusive der eingespritzten Vanillecreme kommt das gute Stück auf 500 Kilokalorien – heranzuführen, werden kleine Stückchen davon zum Probieren angeboten. Mit Erfolg: viele Naschkatzen lassen sich überzeugen, kaufen einen oder mehrere Crossynuts. 1,50 Euro kostet ein Exemplar.

In New York sollen die begehrten Cronuts schon für 100 Dollar den Besitzer gewechselt haben – pro Stück, wohlgemerkt. Im Big Apple liegt die Produktionskapazität allerdings bei gerade mal 250 Stück pro Tag. Das kann Gatenbröcker überbieten: 1500 Crossynuts produziert das Unternehmen täglich.

Fünf Anläufe

Fünf Anläufe haben Bäckermeister Rütger Croonenbroek und sein Kollege bei Gatenbröcker gebraucht, um den heiß begehrten Cronut für Gelsenkirchen und die Region zu kopieren. Bevor die Allianz aus Croissant (der krosse Blätterteig) und Donut (Loch-Form, Frittieren, Glasur) gelang, „ist schon einiges im Mülleimer gelandet“, sagt Croonenbroek über die Experimentierphase. Eine Woche dauerte es von der Idee bis zum fertigen Gebäck. 2,5 Stunden dauert die in weiten Teilen händische Herstellung eines Crossynuts, die Backzeit liegt bei zwölf Minuten.

Beim Teig handelt es sich um abgewandelten Blätterteig. Normaler Croissant-Teig würde nicht funktionieren, sagt der Bäckermeister: „Im Blätterteig ist so viel Fett wie Mehl. Wenn man den noch frittieren würde, wäre er überhaupt nicht mehr genießbar.“

Die exakte Zusammensetzung der Rezeptur bleibt Croonenbroeks Geheimnis.