Gelsenkirchen.

Das Sommerfest des Kleingartenvereins Bismarckhain hat Tradition. Dann ist nicht nur halb Bismarck auf den Beinen, die Gäste kommen auch aus den umliegenden Städten. In diesem Jahr gab es noch dazu etwas zu feiern. 80 Jahre hat der KGV nun auf dem Buckel. Intern wurde bereits im Mai gefeiert. Zur großen Sause lud der Verein am Wochenende ein.

Ob Karussell, Shows oder Tombola: Wenn der KGV Bismarckhain zum Fest lädt, wird für jedermann etwas geboten. Mit rund 200 Mitgliedern auf 90 Parzellen verteilt wird seit 80 Jahren neben dem Zoo gepflegt, gepflanzt und geerntet. Das Besondere am Verein erklärt der Vorsitzende Ralf Dondrup mit einem Wort: „Gemeinschaft.“ So wie im Jahr 1999, als „die Kleingartenanlage der Erweiterung des Ruhr-Zoos weichen sollte. Mit viel Überzeugungsarbeit haben wir die Ratsfraktionen umgestimmt.“ Mittlerweile sind neue Kleingärtner hinzugekommen, die froh sind, überhaupt eine Parzelle ergattert zu haben. Denn: „Alle Parzellen sind belegt, Anfragen haben wir aus der gesamten Stadt und Umgebung, entsprechend lang ist die Warteliste“, erzählt Dondrup stolz.

Oldies aus vergangenen Zeiten

Mittlerweile spielt die Band „Gleis 38“ Oldies aus vergangenen Zeiten. Das Fest ist im vollen Gange und die Tanzfläche füllt sich. „Der Herr dort drüben ist kurz vor dem 80. Geburtstag“, erzählt Ralf Dondrup: „Der kommt jeden Sonntag zum Frühshoppen hierher-aus Ückendorf. Und der hat so einen Spaß bei uns, obwohl er kein Mitglied ist.“ Und da ist der Herr nicht der einzige Gast, der regelmäßig vorbeischaut. Auch Günter Volk aus Bochum ist jedes Jahr, zumindest bei den Festen anwesend. „Ich bin selbst Mitglied in einem KGV in Bochum. Doch hier sind die Feste immer schön und man trifft viele Bekannte“, erklärt der gebürtige Bayer. Annette Theilmann ist Kleingärtnerin im Bismarckhain. Sie schätzt vor allem das Angebot. „Für Kinder wird hier viel gemacht. Außerdem ist die Führung hier nicht so streng. Man kann mit dem Vorstand reden und alle halten in der Gemeinschaft zusammen. Da fühle ich mich wohl.“

Der Verein ist bereits mit einer eigenen Rentner- und Frauengruppe sowie einem Imker etwas Besonderes. Für die Zukunft soll der Kleingartenverein noch attraktiver werden. „Wir möchten alles ein wenig moderner machen. Das Kleingartenwesen hat sich ja schon in den vergangenen 80 Jahren verändert: Vom Gemüseanbau zur Freizeitbeschäftigung. Da möchten wir weiterhin ansetzen und zum Beispiel mit Rabatten und individueller Parzellengestaltung einen Schritt auf junge Familien zugehen.“