Gelsenkirchen. . Die Kleingartenanlage „Auf der Horst“ feierte drei Tage lang 80. Geburtstag. Spielmannszug und Shanty-Chor für die Großen, Zauberer Calani für die Kleinen.

Immer wieder hebt Fred Schönemann (64) den Arm und zeigt zum Himmel. „Das bleibt so trocken, das bleibt so trocken.“ Und der Kleingärtner sollte Recht behalten: der Regen blieb aus. Kleingärtner sind eben auch hobbybedingt Metereologen. Der Feier zum 80-jährigen Bestehen des Kleingartenvereins „Auf der Horst“ (Erdbrüggen­straße) stand am Wochenende also nichts im Wege. Drei Tage lang – von Freitag bis Sonntag – feierten die Gartenfreunde mit Nachbarn, Freunden oder einfach nur interessierten Gästen.

Nach einer Kneipe benannt

Eine Frage muss der Vorsitzende Reinhard Drewa (72) sich gefallen lassen: Warum heißt eine Kleingartenanlage in Bulmke-Hüllen bitteschön Auf der Horst? „Die Frage haben mir schon so viele gestellt“, muss der Ober-Kleingärtner lachen, klärt dann aber doch auf: „Es gab hier ganz in der Nähe mal eine Kneipe, die hieß ,Auf der Horst’. Vermutlich haben die Gründer der Anlage diesen Namen übernommen. Aber gesichert ist das nicht.“

Zum 80-Jährigen haben die Kleingärtner groß aufgefahren. Neben dem obligatorischen Männerkarussell (Bierwagen) steht eine Schießbude, und natürlich gibt es Kaffee und Kuchen und eine Tombola. „Wir feiern jedes Jahr so groß“, sagt Reinhard Drewa. Als besonderes Extra hatte man zum 80. Vereinsgeburtstag den Spielmannszug „Vogelheimer Möven“ verpflichtet. Die zwölf Spielmannsleute im Matrosen-Outfit unterhielten die Besucher am Samstagnachmittag. „Und morgen kommt der Shanty-Chor Herten“, verriet Drewa ein weiteres Extra. Für die Kinder hatten die Kleingärtner den Zauberer Calani engagiert.

126 Parzellen zählt die Anlage Auf der Horst – alle vermietet. „Wir haben keine Nachwuchssorgen“, sagt der Vorsitzende. „Wer möchte in unserer Anlage keinen Garten haben?“, lacht er. Die Kleingärtner haben ihre kleinen Grundstücke fein rausgeputzt fürs Fest. Überall wehen bunte Wimpel. Drewa selbst ist seit 44 Jahren im Beet, seit 29 Jahren Vorsitzender auf der Horst. „Man muss schon Interesse für das Gärtnern haben, sonst macht es keinen Sinn.“ Obst und Gemüse müsse man anbauen – „wie es sich für einen Kleingärtner gehört“. Viele junge Familien zähle man an der Erdbrüggenstraße zu den Pächtern der Parzellen. Probleme – etwa wegen Kinderlärm – gebe es nicht.

Sonntag „Elefantenrunde“

Für den Sonntagmorgen hatten die „Horster“ die Vorsitzenden der umliegenden Kleingartenanlagen zum Mitfeiern eingeladen. Mit 24 Personen rechnete der „Oberhorster“ Reinhard Drewa. „Das ist so üblich, dass man sich zu seinen Festen gegenseitig einlädt.“ Um Organisatorisches in Sachen Kleingarten gehe es bei dem Besuch nicht, nur ums gemeinsame Feiern.

Für die musikalische Unterhaltung sorgte an allen drei Tagen DJ Jürgen mit seinem „Sound & Light Mobil“. Und am Sonntagnachmittag ließ die Schreberjugend-Tanzgruppe vom Bulmker Erlenkamp die Hüften Auf der Horst kreisen.

14 Tage lang sei die heiße Vorbereitungsphase für die Feier gewesen, so Drewa. Der 72-Jährige denkt schon weiter. „Wenn hier Feierabend ist, fangen wir schon an, für das nächste Jahr zu planen.“