Gelsenkirchen.

89 Jahre alt ist der ge mit seiner Anlage an der Mechtenberg-straße in Rotthausen bereits. Am Wochenende feierte der Verein sein traditionelles Sommerfest mit zahlreichen Vereinsmitgliedern. „Zum 90. Geburtstag im nächsten Jahr wird das Fest aber wesentlich größer ausfallen“, verspricht Vereinsvorsitzender Andreas Kampe.

Seit etwa einem Jahr ist er jetzt im Vorstand, seit vier Jahren Mitglied im Kleingartenverein. Erika Schneider (84) ist schon ein paar Jahre länger dabei. Bereits ein halbes Jahrhundert pflegt sie ihren Schrebergarten in der Anlage Gelsenkirchen-Süd und ist damit ein echtes „Urgestein“ im Verein. Im Geländeteil „Vossgraben“ ist ihr Fleckchen Grün gelegen. „Ich komme jeden Tag hierher“, betont die alte Dame strahlend.

Nur den Rasen mäht der Nachbar

Die 84-Jährige kümmert sich um ihren kleinen Garten immer noch weitestgehend allein. „Nur Rasenmähen und Heckenschneiden übernimmt ein lieber Nachbar für mich“, sagt die Rentnerin. „Aber ich zupfe das Unkraut und ernte mein Gemüse.“ Und davon hat sie jede Menge: Salat, Zwiebeln, Bohnen und Möhren. „Gurken baue ich schon lange nicht mehr an, die kann ich nicht mehr sehen“, schmunzelt Erika Schneider.

Das Gärtnern ist im Kleingarten eine Tradition, die dazugehört. Ein gewisser Anteil in jedem Garten muss zum Anbau von Nutzpflanzen verwendet werden. „Selbst angebautes Gemüse schmeckt auch einfach viel besser als das aus dem Supermarkt“, versichert Erika Schneider. Alles, was nicht sofort gegessen wird, kann eingefroren oder eingemacht werden.

Altersdurchschnitt bei 58 Jahren

Neben dem Anbau von Pflanzen steht aber vor allem die Erholung im Vordergrund. Früher hat Erika Schneider den ganzen Sommer mit ihrem Mann in dem Schrebergarten verbracht. „Ein Leben ohne meinen Garten kann ich mir nicht vorstellen. Ich habe mich hier immer sehr wohl gefühlt, mich mit den Nachbarn gut verstanden“, sagt die 84-jährige Hobby-Gärtnerin. Mit 428 Mitgliedern ist der Kleingärtnerverein im Süden der Stadt der größte in Gelsenkirchen. Und dennoch plagen ihn Nachwuchssorgen. Der Altersdurchschnitt im KGV Süd liegt bei etwa 58 Jahren.

Hüpfburg und Spiele für Kinder

„Wir wünschen uns natürlich, dass noch mehr jüngere Familien mit ihren Kindern in unseren Kleingarten kommen“, erklärt Vereinsvorsitzender Andreas Kampe. Damit die Jüngsten sich dort auch richtig wohlfühlen können, gibt es zwei Spielplätze auf dem Gelände. Das Radfahren ist Kindern erlaubt.

Der Kleingarten Gelsenkirchen-Süd ist aufgeteilt in fünf Geländeteile: in das Weindorfgelände mit dem großen Vereinsheim, den Vossgraben, das Dauergelände mit einem weiteren kleinen Vereinsheim, das Schwarzbachgelände und schließlich das Rheinelbegelände. Insgesamt gibt es 274 Parzellen. „In diesem Jahr haben wir schon 16 Parzellen an neue Pächter vergeben“, freut sich Andreas Kampe. 21 Kleingärten, sagt er, würden aber immer noch leer stehen.

„Wir sind stark darum bemüht, auch diese weiter zu verpachten, besonders gern an Familien mit Kindern.“ Beim zweitägigen Sommerfest des Vereins am Wochenende war deshalb auch eine große Hüpfburg aufgebaut. Weil das immer noch ein ungeschlagenes Highlight für den quirligen Nachwuchs ist. Daneben wurden Kinderspiele angeboten. „Wir wollen den Generationswechsel hinkriegen. Kinder sind wichtig für unseren Verein“, betont Andreas Kampe.

Keine Frage: Kinder sind die Kleingärtner von morgen.