Gelsenkirchen.
Nur zwei Eltern, die einen Kindergartenplatz für unter Dreijährige (U3) möchten, haben das städtische Angebot abgelehnt. Der Weg sei zu weit. 22 Eltern hat das Jugendamt der Stadt noch nicht erreichen können.
2218 Kinder haben, bzw. werden einen Platz im Laufe des neuen Kindergartenjahres bekommen. Zwei Tage bevor der Anspruch, Kindern unter drei Jahren einen Platz anbieten zu müssen, am 1. August rechtskräftig wird, ist die Stadt gut aufgestellt.
„Wir sind zufrieden. ich hoffe die Eltern sind es auch“, sagte Alfons Wissmann, zuständiger Referatsleiter bei der Stadt. Dennoch, punktgenau ist der Kraftakt, den die Stadt in den vergangenen Jahren gestemmt hat, nicht beendet. In Einrichtungen wie an der Schul-, Irmgard-, Franz-Bielefeld-Straße und Im Emscherbruch, sind die notwendigen Um- und Anbauarbeiten noch im Gange.
Dem Rechtsanspruch Rechnung tragen
Nach und nach stehen die neuen Plätze im Laufe des Jahres zur Verfügung. In Gesprächen mit Eltern konnten sich Wissmann und seine Mitarbeiter mit Eltern auf Übergangslösungen verständigen. Wissmann: „Klagen von Eltern, die ihren Rechtsanspruch durchsetzen, liegen uns nicht vor.“
Seit 2006 arbeite die Stadt daran, dem Rechtsanspruch Rechnung tragen zu können. Seinerzeit konnte gerade einmal für sieben Prozent der Kinder unter drei Jahren ein Platz angeboten werden. Heute sind es 35,7 Prozent. Wissmann: „Da haben wir mächtig am Rad gedreht.“ Für den Fall der Fälle hat die Stadt auch noch Platzangebote in der Hinterhand.
Das hat aber auch seinen Preis. Ein U3-Platz kostet den Steuerzahler knapp 10.000 Euro. Die Betreuungskosten stiegen von 40 auf heute 60 Millionen Euro pro Jahr. Auch die Zahl der Mitarbeiter in den Kindergärten hat sich deutlich erhöht. 40 sind allein bei den städtischen Einrichtungen neu eingestellt worden.
Stelleninhaber kommen nicht alle aus Gelsenkirchen
Insgesamt haben alle Träger zusammengenommen in den vergangenen sechs Jahren das Personal von 600 auf 1000 Mitarbeiter und vor allem Mitarbeiterinnen aufgestockt. Personelle Engpässe gebe es nicht. Wissmann: „Wir haben fast alle Stellen besetzt, nur dass die Stelleninhaber nicht alle aus Gelsenkirchen kommen.“
Während das Gros der Arbeit getan ist, gehe es nun um die Feinabstimmung. Wissmann: „Wir müssen sehen, dass wir Angebote in die Nähe der Elternhäuser bringen. Das wird eine der Aufgaben der nächsten Zeit sein.“