Gelsenkirchen. . Über den schlechten Service des Paketdienstes GLS hat sich Anna-Maria Jelak geärgert. Einerseits werde mit termingerechten Lieferungen geworben, andererseits komme der Fahrer nur einmal unangekündigt, nicht einmal beim Nachbarn habe er geschellt. Sie musste ihr unhandliches Paket mit dem Taxi vom Shop abholen.
Anna-Maria Jelak ist froh, nette Nachbarn zu haben. Wenn einmal ein Paket kommt und sie selbst nicht daheim ist, nehmen eigentlich alle um sie herum das Paket gern für sie an. Bisher hatten die Paketboten – gleich ob von DHL oder Hermes – sich im Zweifelsfall auch immer an die Nachbarn gewandt. Als jetzt zum ersten Mal der GLS-Bote bei ihr anklingelte, klappte das jedoch leider nicht.
Erneute Zustellung sei nicht möglich
Als sie nach Hause kam, sah sie den Wagen noch wegfahren. Die Nachbarin empfing sie mit den Worten: Als ich an die Tür war, war der schon verschwunden! Dafür lag eine Abholkarte im Briefkasten. In einem Shop in 1,5 Kilometern Entfernung sollte sie ihr bei Amazon bestelltes Bild abholen.
Nun handelte es sich aber um ein großformatiges Bild. Sehr großformatig. So groß, dass sie es zu Fuß nicht nach Hause tragen konnte. Ein Auto hat sie nämlich nicht. Beim Anruf an der GLS-Hotline sagte man ihr, eine erneute Zustellung sei nicht möglich. Zumal das Paket ja leicht sei.
Ausnahmen nur für körperbehinderte Kunden
In der Tat sagen die allgemeinen Geschäftsbedingungen, dass eine erneute Zustellung nur kostenpflichtig und nach Rücksendung zum Absender erfolgen könne. Auf die entsprechende WAZ-Anfrage antwortete Klaus Conrad, der Managing Director der GLS Germany.: „Wenn im Haushalt des Empfängers niemand angetroffen wird, unternimmt der Zusteller grundsätzlich einen alternativen Zustellversuch bei einem Nachbarn oder in einem nahe gelegenen GLS PaketShop.“
Der Fahrer hatte sich wohl für den Shop entschieden. Ausnahmen macht das Unternehmen nach eigenen Angaben nur, wenn es sich um köperbehinderte Kunden handelt. Ansonsten könne man ja auch jemand anderen mit einer Vollmacht ausstatten und die Sendung abholen lassen.
Anna-Maria Jelak fuhr schließlich mit dem Taxi zum Shop. Ein teurer Spaß für sie. Und das Lachen über die Werbung, dass Liefertermine genau abgesprochen werden können mit GLS, ist ihr im Hals stecken geblieben. Das funktioniert natürlich nur nach Absprache. Das Paket ging aber ohne Absprache raus, laut Anna-Maria Jelak gab es über Amazon auch kein solches Angebot.