Gelsenkirchen. Am Trinenkamp werden nach der Aufgabe von Gemeindehäusern durch die Apostel-Kirchengemeinde die Angebote unter einem Dach vereint. Dafür wird nun in der Ev. Christuskirche Platz geschaffen. Vom Kirchenschiff werden dafür Räume abgetrennt.
Sonntag wurde hier noch der – vorerst – letzte Gottesdienst gefeiert, danach traf sich die Gemeinde zum Sommerfest. Grills und Bierbänke stehen vom Kehraus noch hinter dem Kirchenschiff, der Blumenschmuck ist abgeräumt, die Orgel staubsicher eingehaust, Gottesdienste werden nun im Haus am Grieseplatz 10 gefeiert. In der Christuskirche übernehmen jetzt die Handwerker die Regie.
Die Evangelische Apostel-Kirchengemeinde baut um. Hinter dem Gotteshaus ist die Bautätigkeit bereits sichtbar: Im Rohbau steht ein neues, 50 qm großes Sanitärgebäude. Über einen Glasgang wird es später barrierefrei an das Baudenkmal „angedockt“. Eine Lösung, die nach langen Diskussionen mit der Unteren Denkmalschutzbehörde und im Presbyterium realisiert wird. Glas wird auch zum bestimmenden Element im Kirchenschiff: Mit Glaswänden wird das Kirchcafé mit seinen 80 Sitzplätzen im Seitenschiff vom Gottesdienstraum abgetrennt, Glas trennt künftig auch den Raum unter der Orgelempore ab, eine transparente Wand wird auch zwischen Eingangsfoyer und Kirchraum gezogen. In beiden Fällen entstehen Gruppenräume – für die Treffen der Frauenhilfe, der Seniorenstube oder der Blau-Kreuzler, für die Konfirmanden-Arbeit und Kinderbibeltage, für Trau- und Trauergespräche. „Wenn man in den Kalender guckt, ist hier jeden Tag was los. Das ist schon gut, muss aber noch intensiviert werden“, sagt Pfarrer Norbert Deka.
Der Lärmpegel in der Kirche war zu hoch
Parallelbetrieb war bislang schwer möglich. Der Lärmpegel und die Störgeräusche waren dann einfach in der Kirche zu hoch. Und im Winter war es oft zu kalt – für ein Gruppentreffen den ganzen Kirchraum aufzuheizen, war zudem arg kostentreibend. Auch das wird sich ändern: Zur Warmluftgebläseheizung im Kirchenraum werden für das Seitenschiff und die neuen Vorräume eine Brennwert-Gastherme und Heizkörper installiert. 356.000 Euro muss die Gemeinde für den Gesamtumbau aufbringen, rund 36.000 Euro steuert der Förderverein bei.
Das Gemeindehaus Paulstraße wurde 2010 aufgegeben, auch der Standort Gnadenkirche ist Geschichte. Die Lebenshilfe und die Ambulanten Dienste der Diakonie haben die Gebäude übernommen. Weiter zusammenrücken ist also zwangsläufig angesagt. „Irgendwo müssen die Leute ja hin. Und das soll hier sein“, sagt Deka, und sein Kollege Dieter Eilert ergänzt: „Die Gruppen haben das bisher mit sehr viel Geduld ertragen.“ Nun werden sie erlöst. Zum Erntedankfest im Oktober soll der Umbau fertig sein.