Gelsenkirchen.

Romantisch und idyllisch liegt Burg Lüttinghof seit nunmehr über 700 Jahren verträumt im Wasser. Zeitweise aber machte diese Idylle am nördlichen Stadtrand nicht nur einen verträumten, sondern auch einen verschnarchten Eindruck.

Bis Carlo Philippi vor einem Jahr als neuer Burgherr auf den Plan trat und versprach, die Burg aus ihrem tiefen Dornröschenschlaf wach zu küssen.

Der Mann hält Wort: Am Freitag, 19. Juli, geht im Innenhof der frisch und aufwändig renovierten Anlage die 1. Open-Air Klassik-Nacht über die Bühne. Denn, so der „Ölbaron“ titulierte, einstige Chef der benachbarten BP: „Gelsenkirchen hat mehr zu bieten als Schalke und eine böse Zahl an Arbeitslosen.“ Kultur zum Beispiel. So plant der 58-jährige Philippi mindestens vier Mal im Jahr ungewöhnliche kulturelle Events auf Lüttinghof. Auf die erste Klassik-Nacht folgt im Herbst eine Ausstellung und eine Lesung.

Musikalischer Abend im Zeichen der Romantik

Nun aber erst einmal wunderschöne klassische Melodien an einem lauen Sommerabend im Innenhof der Burg: Als künstlerischer Leiter holt Volker Zwetzschke, der mit den Kammerkonzerten auf Lüttinghof bereits Erfahrungen mit dem Spielort gesammelt hat, das ungarische Sinfonieorchester Pécs aus der europäischen Kulturhauptstadt 2010 aufs Burggelände.

Die rund 50 Musiker werden unter der Leitung von Kornél Györi Werke einen musikalischen Abend ganz im Zeichen der Romantik zelebrieren. Auf dem Programm stehen Werke von Richard Wagner (Siegfried-Idyll), Felix Mendelssohn Bartholdy (Ein Sommernachtstraum op. 61) und Johannes Brahms (Klavierkonzert Nr. 1op. 15). Solist ist Tschaikowsky-Preisträger Oleg Poliansky, der in Köln lebt und immer wieder mit großem Erfolg in der Region zu hören ist.

Über 520 Tickets sind weg

Den Kulturgenuss auf Lüttinghof werden zudem kulinarische Köstlichkeiten abrunden. Bereits ab 18 Uhr wird das Auge im herrlichem Ambiente schwelgen können der Gaumen verwöhnt werden mit gereichten Häppchen vom deftigem Parmaschinken auf Schwarzbrot über Parmesantütchen mit Ricottafüllung bis hin zur Currywurst. Vor und nach dem Konzert und in der Pause gibt es zudem kühle Getränke von Sekt bis Selters.

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Die Kartennachfrage ist bereits groß, rund 520 Tickets (von maximal 800) sind verkauft. Sonne oder Regen? Egal! Das Konzert findet auf jeden Fall unter freiem Himmel statt, wenn Petrus nicht mitspielt, unter entsprechenden Schirmen. OB Frank Baranowski wird auf jeden Fall dabei sein und freut sich, „dass ein kleines Juwel wieder zu Leben erweckt wird“.