Gelsenkirchen.

Eine neue Tafel markiert einen weiteren geschichtsträchtigen Ort in Gelsenkirchen: Im Rahmen des Projektes „Erinnerungsorte“ wurde am Gebäude der Leithestraße 39 in Ückendorf eine Gedenktafel angebracht. Auf dieser steht die Geschichte der Gelsenkirchener Bergwerks AG und Emil Kirdorfs beschrieben.

Sie erinnert an die 140-jährige Geschichte des Unternehmens. Die Gebäude gehören zum Komplex der früheren Zeche Rheinelbe, deren Abteufen 1855 begann. Die Bergwerke Rheinelbe und Alma waren Stammzechen der von dem Industriellen Friedrich Grillo 1873 geschaffenen Gelsenkirchener Bergwerks AG (GBAG), deren Verwaltungsgebäude dort entstanden. Zentraler Akteur der GBAG wurde deren bis 1926 amtierender Generaldirektor Emil Kirdorf (1847-1938), der im Unternehmen und auch politisch einen autoritären Kurs vertrat.

Hitler besuchte Gelsenkirchen

Die GBAG wuchs zum größten Bergbauunternehmen Europas heran. In der Weimarer Republik unterstützte Kirdorf antidemokratische Kräfte und führte Adolf Hitler 1927 in die Kreise der Ruhrindustriellen ein – er selbst wurde Mitglied der NSDAP. So unterstützte Kirdorf die Nazis materiell und verschaffte Hitler Kontakte in die Industrie. 1938 wurde die Trauerfeier für den verstorbenen Kirdorf im Gebäude der Zeche Rheinelbe inszeniert, der einzige Anlass, zu dem Adolf Hitler Gelsenkirchen besuchte.

Erinnerungsorte ist eine Aktion von Stadt, Institut für Stadtgeschichte und Demokratischer Initiative.