Konrad Herz und der Verein „Kulturgut Bergbau“ sorgten dafür, dass die alte Zechenmauer an der Frankampstraße jetzt zu einem Erinnerungsort geworden ist.

Gelsenkirchen-Erle. An Erles bewegte Bergbaugeschichte erinnern ein paar alte Ziegelsteine, aufgetürmt zu einer kaum 50 Meter langen Mauer, die an der Frankampstraße kaum ins Auge fällt und hinter der sich einst Schacht 3/5 der Zeche Graf Bismarck befand. Das ist so lange noch nicht her. Konrad Herz: „Ich kann mich noch daran erinnern, wie die Kohlenzüge die Frankamp- und die Cranger Straße kreuzten.“ Der Initiative des Unternehmers ist es zu verdanken, dass aus der schlichten Zechenmauer jetzt ein Erinnerungsort geworden ist. Eine Plexiglas-Tafel erzählt die Geschichte der Schachtanlagen und des Stadtteils.

Herz’ Idee wurde vom Verein „Kulturgut Bergbau e.V.“ aufgegriffen. Fast zwei Jahre brauchte es, bis sie in die Tat umgesetzt werden konnte. Dieter Gebhard, SPD-Stadtverordneter, freut sich darüber, dass die Tafel mit wenigen Sätzen Nachhilfe in Lokalgeschichte gibt: „Erle ist durch den Bergbau groß geworden. Wo es aber diesen Bergbau im Stadtbild gegeben hat, wissen meine Kinder schon nicht mehr, geschweige denn meine Enkel.“ Wo einst Kumpel zur Arbeit gingen und Kohle gefördert wurde, befindet sich heute das Erich-Kästner-Haus, wenige Meter weiter moderner Wohnungsbau als Zeugnis des Strukturwandels. Stefan Goch vom Institut für Stadtgeschichte verweist auf das bürgerschaftliche Engagement: „Es wäre schön, wenn andere Initiativen auch auf solche Ideen kämen und sich für weitere Erinnerungsorte einsetzten.“

Axel Barton, SPD-Stadtverordneter und Vorsitzender des Kulturgut-Vereins, befasst sich bereits mit dem nächsten Projekt: „Wir wollen, dass der Hauptfriedhof in Buer ein Bergmannsdenkmal erhält. Wir sind damit auf einem guten Weg.“ Er geht davon aus, dass das Denkmal in zwei bis drei Jahren errichtet werden könnte.