Gelsenkirchen. Bepro errichtet auf dem ehemaligen Zechengelände in Gelsenkirchen-Bismarck ein neues Lager sowie einen Bürokomplex für acht Millionen Euro.
Stadtentwicklung ist nichts für Ungeduldige, lange Wartezeiten für Wirtschaftsförderung und Unternehmen sind mitunter strategisch wie auch ökonomisch risikobehaftet. Um so größer war jetzt die Freude darüber, dass das Gewerbe auf dem ehemaligen Zechenareal im Süden stattlichen Zuwachs erhält. An der Consolstraße, Ecke Kanalstraße, lässt sich die Bepro Blech- und Profilstahl GmbH nieder.
Der Stahlhändler, der seit 1996 nur einen Steinwurf weiter entfernt am Ahlmannshof 52 seinen Sitz hat, errichtet derzeit ein 900 Quadratmeter großes Bürogebäude sowie eine 10.000 m2 umfassende Lagerhalle im Schlagschatten der Fördertürme. „Unser Ziel ist es, weiterhin gesund zu wachsen“, sagte Sören Filipczak von der Bepro-Geschäftsleitung, der zusammen mit dem Unternehmensgründer Peter Schorr an der Spitze des Mittelständlers insbesondere den geschäftlichen Aktionsradius Richtung Osteuropa erweitern möchte. Dafür investieren die beiden Macher acht Millionen Euro in die Standorterweiterung in Bismarck.
Der Vollsortimenter für Form- und Stabstahl in allen Abmessungen hält damit zum Jahresende beachtliche 30.000 m2 an Lagerflächen bereit. Der Neubau, der einmal bis zu sieben Krananlagen sowie eine Reihe moderner Sägestationen beherbergen wird, soll im vierten Quartal voll betriebsfähig sein, spätestens aber zum Jahresende. Bereits in den kommenden Wochen werden beide Häuser in die Höhe wachsen.
Tonnenschweres Stahllager
Dass von der Idee bis zu ihrer Verwirklichung mehr als zehn Jahre vergangen sind, hat unter anderem damit zu tun, dass 2008 die gesamte Stahlbranche eine Krise erfasst hatte. Und damit, dass nicht jeder Untergrund – Stichwort Rohrleitungen – dafür geeignet ist, große Lasten aufzunehmen wie sie die Vorratshaltung von Stahl mit sich bringt. Bepro hat durchschnittlich 30.000 Tonnen Stahl auf Lager.
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Die Ansiedlung des Stahlhändlers bringt auch neue Arbeitsplätze, wenn auch nicht sofort im Dutzendpack. Die neuen Hebewerke im Neubau brauchen erfahrene Kranführer, und auch das Verwaltungsgebäude ist nach den Worten von Sören Filipczak nach klar „auf Wachstum“ ausgelegt.
Eine Freifläche weniger auf Consol
Vielleicht auch deshalb wählte Frank Baranowski in seiner Rede die Worte „Wer investiert, der zieht sich nicht zurück“. Der OB dankte der Geschäftsleitung für die Entscheidung pro Standort Gelsenkirchen, denn im Ruhrgebiet gebe es reichlich andere Freiflächen. Auf Consol nun eine weniger. Ein kleines, aber nicht zu übersehendes Signal. Es entwickelt sich was.