Gelsenkirchen. Hier der „Tannhäuser“, dort der „Troubadour“, hier lyrische Belcanto-Linien, dort gewaltige Klanggewitter: Verdi und Wagner, zwei Zeitgenossen, zwei Antipoden, zwei große Komponisten, deren 200. Geburtstage die Musikwelt in diesem Jahr mit zahllosen Veranstaltungen feiert.
Hier der „Tannhäuser“, dort der „Troubadour“, hier lyrische Belcanto-Linien, dort gewaltige Klanggewitter: Verdi und Wagner, zwei Zeitgenossen, zwei Antipoden, zwei große Komponisten, deren 200. Geburtstage die Musikwelt in diesem Jahr mit zahllosen Veranstaltungen feiert.
Da steht auch Gelsenkirchen nicht hinten an: Der Komponist und Musiker Mario Stork schrieb eine Rockoper über Verdi und Wagner, die im November im Consol Theater Premiere feiern wird.
Musik und Texte stammen aus der Feder von Stork
„Das Lied der Freiheit“ ist so gut wie gesungen, heißt, fast fertig. Musik und Texte stammen aus der Feder von Stork, die Inszenierung übernimmt Musicalspezialist Christian Stadlhofer. Ursprünglich sollte der Fokus der Oper auf Werk und Vita beider Notensetzer liegen: „Inzwischen aber ist Giuseppe Verdi in den Mittelpunkt gerückt“, sagt Mario Stork. Was auch dem Regisseur recht ist: Beiden in Gelsenkirchen lebenden Musikern liegt der Italiener sowohl musikalisch als auch menschlich deutlich näher am Herzen.
Musikalisch-dramaturgisch setzt sich die Rockoper mit dem zeitlosen Thema „Der Künstler und seine Rolle in der Gesellschaft“ auseinander. Was kann Kunst bewirken, wie politisch darf sie sein? Fragen, die Kreative damals wie heute bewegen. Die Oper sucht Antworten.
"Verdi steht im Mittelpunkt"
Das Stück beginnt da, wo Franz Werfels berühmtes Buch „Verdi. Roman der Oper“ aufhört. Sowohl Verdi als auch Wagner erblickten im Jahre 1813 das Licht der Welt. Die erste Szene im „Lied der Freiheit“: Verdi auf der Beerdigung von Wagner. Der Tod des angeblichen Rivalen ruft Erinnerungen wach, Szenen und Momentaufnahmen aus beider Leben werden präsent. Stork: „Verdi steht im Mittelpunkt, ist Bezugsfigur für das Publikum und Erzähler der Biografien.“
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Die Rolle des Verdi singt und spielt Regisseur Christian Stadlhofer. Begleitet wird er vom 30-köpfigen Chor „Sound of Music“, der kommentiert, erläutert und u.a. Richard Wagner eine Stimme verleiht. Die musikalische Begleitung besorgt eine Band mit Julian Rybarski (Bass), Matthias Plewka (Schlagzeug), Thomas Spies (Gitare) und Pascal Vogt (Keyboards). Die Musik, verspricht Stork, verzichtet völlig auf Verdi- und Wagner-Zitate, ist anspruchsvoll, besitzt stellenweise aber auch Ohrwurmcharakter. Die Produktion erzählt in reduzierten Bildern vor allem mit Hilfe der Rocksongs.
In Wirklichkeit übrigens haben sich die beiden Operntitanen nie getroffen. Wie die Begegnung hätte laufen können, Gelsenkirchen wird’s zeigen.