Gelsenkirchen. . Nächste Runde im Poetry-Contest im Ückendorfer Spunk: Acht Wortakrobaten traten am Samstag (1. Juni) gegeneinander an, um sich fürs Finale zu qualifizieren.

Mit der modernen Technik hat es Poetry-Slammer Leif aus Bismarck nicht so. Mit seinem Text, den der 30-Jährige beim Wettbewerb „WortGEwaltig“ dem Publikum im Spunk präsentierte, stellte er das unmissverständlich unter Beweis. Von dem Termin hatte er folgerichtig aus der Zeitung erfahren. Dass das erst einen Tag vor der Veranstaltung passierte, sollte kein Problem sein. Als einer von zwei der insgesamt acht Teilnehmer qualifizierte sich der Lokalmatador am Samstag für das Finale des Dichterwettbewerbs. Dort gibt es ausgerechnet einen Tablet-PC zu gewinnen.

Betont locker ging es hinter der Bühne des Spunk eine halbe Stunde vor dem Auftritt zu. Die Anspannung war den acht Slammern, wie sich die Nachwuchspoeten nennen, dennoch anzumerken. Auch wenn sich am Ende nur ein gutes Dutzend Besucher in das Kulturzentrum am Ückendorfer Festweg verirrte. Am entspanntesten präsentierte sich „Alterspräsident“ Leif, obwohl er erst zum dritten mal bei einem Poetry-Slam auftrat.

Poetische Texte statt Hip-Hop-Musik

„Ich habe früher Hip-Hop gemacht, von daher kenne ich die Bühne“, so Leif. Von dem Sprechgesang hat er sich aber mittlerweile abgewendet. „Da fühle ich mich nicht mehr zu Hause, Hip-Hop ist mir zu homophob und zu gangster geworden.“ Die neue Heimat heißt Poetry. Und da kann Leif durchaus von seinem ersten Bühnenleben zehren.

Neben einem eigenen Text mussten die Poetry-Teilnehmer bei dem Wettbewerb der Falken nämlich innerhalb einer Woche zu einem Stichwort einen Beitrag erstellen. „Das Stichwort habe ich erst gestern bekommen, deshalb habe ich mich entschieden, heute zu freestylen“, kündigte Leif seine Improvisation an. Bevor die Künstler ihren Beitrag zum Thema „Blues“ präsentierten, wurden jedoch Texte vorgetragen, die sich bereits vor Publikum etabliert haben.

Nicht jeder Teilnehmer kam mit dem vorgegebenen Zeit aus

Mal mehr, mal weniger professionell war die Bühnenshow der Slammer. Nicht jeder Teilnehmer kam mit dem vorgegebenen sechs- Minuten-Korsett für den Auftritt aus. Gutes Timing bewies die erst 17-Jährige Awa Winkel aus Bochum. Die weiteste Anreise hatten die Flensburger Paul Fejfar, der bereits bei den deutschen Poetry-Meisterschaften angetreten ist und Hinnerk Köhn, den das Publikum neben Leif in das Finale im Dezember wählte.

In der ersten Ausscheidungsrunde hatten sich bereits Max und Schmiddi qualifiziert. Die nächsten beiden Vorrunden finden am 3. August und 12. Oktober ebenfalls im Spunk statt. Interessierte Nachwuchspoeten können sich bei Organisator Philipp Seitzer per elektronischem Brief an spunk.ge@gmx.de dafür bewerben.