Gelsenkirchen. Ausgeströmtes Ammoniak hat Mittwochmittag für ein Großaufgebot der Gelsenkirchener Feuerwehr im Industriegebiet Heßler gesorgt: In einem Gebäude am Schlachthof war das stark riechende Gas aus einer defekten Leitung ins Freie gelangt. Verletzt wurde trotz anfänglicher Aufregung aber niemand.

Aufregung im Industriegebiet in Gelsenkirchen-Heßler: Ausgetretenes Ammoniak hat Mittwochmittag ein Großaufgebot der Feuerwehr auf den Plan gerufen.

Gegen 12.15 Uhr war der Notruf eingegangen: Ammoniak in unbekannter Menge sei aus einem Gewerbebetrieb an der Strasse "Am Schlachthof" in Heßler aus einer defekten Leitung ausgetreten, bevor diese durch Betriebspersonal abgeschiebert werden konnte.

Bei Ammoniak handelt es sich um eine Verbindung von Stickstoff und Wasserstoff. Es ist ein stechend riechendes, farbloses, giftiges Gas, das zu Tränen reizt und erstickend wirkt. Angesichts dessen lautete die wichtigste Nachricht aus dem Polizeipräsidium: „Es ist niemand zu Schaden gekommen.“

Drei Personen vermisst

Bis diese Feststellung getroffen werden konnte, verging allerdings einige Zeit. Denn zunächst waren drei Personen als vermisst gemeldet worden. Als die Feuerwehr am Schlachthof eintraf, erwies sich die Lage jedoch als weniger dramatisch: Die meisten der etwa 50 Mitarbeiter hatten das Gebäude bereits selbstständig verlassen. Der Betrieb wurde vollständig evakuiert. Gleichzeitig erkundete ein Feuerwehrtrupp unter schwerem Atemschutz mit Messgeräten das Gebäude und gab Entwarnung: Es handle sich nur um eine "geringe Menge" ausgetretenen Gases.

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Die Feuerwehr schlug die ausgetretenen Dämpfe nieder. Danach wurde der Gefahrenbereich freigemessen und wieder dem Betrieb übergeben. Eine Gefahr für weitere Personen oder die Umwelt gab es laut Feuerwehr nicht.

Nach ersten Schätzungen entstand ein Sachschaden von rund 15.000 Euro. Zwei Löschzüge sowie die ABC-Gruppe waren im Einsatz. Währenddessen sperrte die Polizei die Zufahrt zur Straße "Am Schlachthof" ab.