Gelsenkirchen. Die Umbaumaßnahmen im Wohnquartier Tossehof in Gelsenkirchen gehen weiter. Ladenzentrum und Café öffnen noch in diesem Jahr.

Der Motor in der Siedlung Tossehof in Bulmke-Hüllen läuft immer noch auf Hochtouren. Das frühere Musterprojekt entwickelt sich nach einer Sanierungs- und Frischzellenkur wieder zu einer Vorzeigeadresse für modernes Wohnen und Gestalten. In der Blue Box stellte Projektleiterin Birgit Wend die zehn Projekte vor, von denen die letzten drei noch in diesem Jahr fertiggestellt sein werden.

Planer sprechen gerne von Verstetigung, wenn sie über die Fortsetzung der Stadtumbaumaßnahmen sprechen. Das heißt, nach dem Förderzeitraum, der 2006 begann und im letzten Jahr endete, wird keine Stagnation in dem Stadtquartier eintreten. Auch ohne Landes- und Bundesmittel soll sich der Tossehof weiter entwickeln.

Die meisten Maßnahmen sind schon umgesetzt

Radikal geändert hat sich vor allem die Qualität des Wohnraums aus den 70er Jahren. Zwei Hochhäuser an der Kopernikusstraße, in denen jede siebte Wohnung leer stand, wurden abgerissen, andere Gebäude auf vier Etagen gestutzt. Parallel zur verbesserten Wohnqualität veränderte auch das Umfeld sein Gesicht. Wege wurden erneuert, grüne Freiräume und Spielflächen erhöhten die Qualität und das Angebot an Freizeitmöglichkeiten.

Die meisten der Maßnahmen sind bereits umgesetzt. Der einst verwahrloste Bolzplatz an der Plutostraße stand früher häufig unter Wasser. Nach Verlegung eines Kunststoffbelags können sich Fuß-, Volley- und Basketballer wieder trockenen Fußes austoben. An der Außenwand der Turnhalle an der Grundschule Dörmannsweg hat ein mexikanischer Künstler Schülern die Kletterwelt besonders bunt erschlossen. Mit intensivem Bewegungstraining können Kinder der Kita Dörmannsweg große Sprünge auf dem Trampolin machen. Eltern, Kinder und Erzieher waren mit einbezogen bei der Gestaltung der Außenanlage.

Noch haben die Bauarbeiter das Sagen

Durch begrünte Wellenformen begleitet, wird der Dörmannsweg zukünftig Bewohner wie Besucher durchs Gelände führen. Noch haben die Bauarbeiter das Sagen. Im Sommer soll der letzte Pflasterstein verlegt sein. Als Baustelle präsentiert sich auch noch der Spielplatz Ravensbusch. Die alten Spielgeräte sind demontiert. Schaukeln, Klettergerüste und drei Tischtennisplatten wollen die Planer in eine Fläche mit landschaftlichem Charakter integrieren. Die ersten Bälle können sich die Tischtennisfreaks im Sommer um die Ohren hauen.

Der integrative Laden „carekauf“, der unter der Trägerschaft der Caritas geführt wurde, schloss nach erheblichen Verlusten im April 2012. Im Sommer, so versichert Birgit Wend, soll der Baubeginn für das neue Geschäft erfolgen. Das Ladenlokal wird verkleinert, ein Nachbarschaftscafé integriert. Das Geschäft, mit Frischwaren und Lebensmitteln des täglichen Grundbedarfs im Angebot, soll sich unter dem Management der Gafög auch zu einem Treffpunkt fürs Klönen entwickeln. Erster Verkaufstag wird noch in diesem Jahr sein.

Tossehofmodell macht den Umzug mit

Zeit für Gespräche bieten auch die Bänke, die auf dem Platz vor dem Geschäft aufgestellt werden. Nebenan wird Quartiersmanager Detlev Czackowski sein neues Büro einrichten. Und das liebevoll gestaltete Tossehofmodell von Hubert Tix wird selbstverständlich den Umzug mitmachen.