Gelsenkirchen. . Cathrin Börstinghaus (29) kehrte nach zehn Jahren an ihr altes Gymnasium zurück. Für die Deutsche Bank hat sie nach ihrem Abi in Frankfurt, New York und London gearbeitet. Aktuell ist sie in Singapur beschäftigt.

Eine Lanze für Sprachen und Auslandsaufenthalte brach am Mittwoch die ehemalige Gauß-Schülerin Cathrin Börstinghaus (29) bei ihrer Rückkehr an ihre alte „Wirkungsstätte“. Für die Deutsche Bank hat die gebürtige Ückendorferin bereits in Frankfurt (9 Monate), New York (3 Monate), London (3 Jahre) und Singapur (seit 1,5 Jahren) gearbeitet. In ihrem alten Gymnasium erzählte die Kreditrisikomanagerin interessierten Oberstufenschülern von ihrem Werdegang und beantwortete deren Fragen.

„Die Nachricht soll nicht sein, dass Ihr alle ins Ausland müsst“, beendete Cathrin Börstinghaus ihr Gespräch mit der Gruppe. „Es ist nicht immer woanders besser.“ Sie selbst studierte nach ihrem Abitur von 2003 bis 2007 an der European Business School in Oestrich-Winkel im Rheingau BWL. Ein Auslandssemester verbrachte sie in Sydney, eins in Barcelona. Während ihres Studiums belegte sie ein Semester lang Mathe an der Fernuni Hagen, weil ihr Herz neben den Sprachen auch immer für Zahlen schlug und sie einen Studiumswechsel in Erwägung zog. Cathrin Börstinghaus’ Leistungskurse waren Mathe und Englisch. Französisch belegte sie am Schalker Gymnasium als viertes Abifach.

Spanischkurs an der VHS

„Wie konntest Du in Spanien studieren, ohne spanisch zu sprechen?“, wollte eine Schülerin wissen. Was nicht so ganz den Tatsachen entspricht (aber das konnte die Fragestellerin nicht wissen), denn so ganz „nebenbei“ hatte Cathrin Börstinghaus in der 9. Klasse an der VHS einen Spanischkurs besucht und außerdem unmittelbar nach ihrem Abitur einen Spanischkurs an einer Privatschule in Bochum. Trotzdem empfahl ihr die Uni in Barcelona für ihr Auslandssemester nach einem Einstufungstest einen Vorbereitungskurs.

Sie sei schon immer an Sprachen interessiert gewesen, sagte die Globetrotterin. In der zehnten Klasse belegte sie ein Jahr lang einen VHS-Chinesisch-Kurs (aktuell lernt sie wieder), in der elften Klasse verbrachte sie ein Austauschjahr in den USA, in den Klassen acht und neun nahm sie an Frankreich-Austauschprogrammen ihrer Schule teil.

"Englisch, Englisch, Englisch"

„Ja, es ist Arbeit. Ja, es ist stressig. Aber es macht Spaß“, so Börstinghaus über ihren Job bei der Deutschen Bank. Zwar arbeite sie oft mehr als acht Stunden täglich, dafür habe sie am Wochenende in der Regel frei. „Meine Work-Life-Balance stimmt“, sagte sie mit typisch amerikanisch gerolltem „R“. Den Gauß-Schülern riet sie, sich so umfassend wie möglich zu informieren, (internationale) Kontakte zu pflegen und: „Englisch, Englisch, Englisch – da kommt man nicht drum herum.“