Gelsenkirchen. .
„Ich fange einfach mal an. Es sei denn, wir hätten vorher noch irgendetwas zu besprechen“, sagt Stefan Stoppok mit einem Lächeln als er unter tosendem Applaus auf der Bühne Platz nimmt. Gesagt, getan.
„Wer mir fehlte“ hieß der Song mit dem er passenderweise den Abend eröffnete und bewies damit gleich am Anfang, dass das vielzitierte Etikett „Ruhrpott-Rocker“ seinem Können bei weitem nicht gerecht wird. Am Sonntagabend war der Multi-Instrumentalist mit dem Programm „Solo“ zu Gast in der Kaue und begeisterte ohne Band und Verstärkung mit seiner markanten Stimme, herausragendem Gitarrenspiel und charmanten Kommentaren.
Virtuose Gitarrensoli
Mit einer Mischung aus Folk, Blues und Rock zog er das Publikum von der ersten Minute an in seinen Bann. Die poetischen Texte über die Liebe und die Leiden des Alltags berührten und ließen den Zuhörer nachdenklich werden, während einige Gassenhauer zum Mitsingen anregten. Mal lauschten die Zuhörer verträumt den Worten des Vollblutmusikers, mal bejubelten sie virtuose Gitarrensoli.
Freuen durften sie sich über eine Auswahl von Klassikern, neuen Titeln sowie weniger bekannten Albumsongs. Von „Sei nicht sauer“ über „Ich wartete“ bis hin zu „Kebap“, dem „Schieber Blues“ und „Cool durch Zufall“ präsentierte Stoppok, der 1956 in Hamburg geboren wurde und in Essen aufwuchs, die Bandbreite seines Könnens.
Tosender Applaus
Da er aber nicht nur ein exzellenter Gitarrist ist, sondern auch ein hervorragender Entertainer, gehören schlagfertige Dialoge mit dem Publikum und herrlich absurde Geschichten ebenso zum Konzert. „Früher konnte ich meine Gitarre stimmen und dabei noch etwas halbwegs Sinnvolles erzählen. Das gelingt mir nicht mehr“, sagte er und hatte die Lacher auf seiner Seite.
Das Publikum dankte ihm mit tosendem Applaus und äußerte dabei Wünsche für die Zugabe. Und so kam nach „Learning by Burning“ Gänsehautstimmung auf, als Stoppok gemeinsam mit dem Publikum „Aus dem Beton“ und „Tanz“ sang.