Gelsenkirchen. . Metal-Manie im Jugendzentrum Tossehof: Die Band Axolotl hatte zu ihrem vierten Jahrestag eingeladen. Das größte Geschenk machte das Quintett aber sich selbst: Ihr erstes Album „Teutonic Invaders“.

Das war kein Kindergeburtstag. Im Jugendzentrum Tossehof gab’s richtig auf die Fresse. Natürlich nur in übertragenem Sinn. Mit physischer Gewalt wurden lediglich die Instrumente konfrontiert. Gitarren, Schlagzeuge und Bässe hatten Samstagabend einiges auszuhalten. Die Band Axolotl hatte traditionell zur Geburtstagsfeier an die Pluto­straße in Bulmke-Hüllen eingeladen. Das größte Geschenk machten die Vertreter des Melodic Death Metal aber sich selbst: Nach vier Jahren werfen Axolotl mit „Teutonic Invaders“ ihr erstes Album in die Runde.

Ausgepackt wurde aber erst zum Schluss. Zunächst gab die Gratulanten-Schar ihr Stelldichein im Tossehof. „In diesem Jahr sind es sogar ausschließlich Gelsenkirchener Bands“, erklärten die Jungs von Axolotl. Zum dritten Mal hatte das hiesige Metal-Quintett befreundete Bands angefragt, um sie bei ihrer Geburtstagsfeier zu unterstützen. Diesmal also nur aus der direkten Heimat. Es spielten auf: Sightless View, Sacrifice Theory und Grimpact – allesamt dem Thrash Metal verschrieben. Da kommen Axolotl übrigens auch her.

Zweistimmige Gitarrenduelle

„Wir haben zwei Jahre gebraucht, um unseren Stil zu finden“, klärt Bassist Dennis Kree über den Prozess hin zum Melodic Death Metal auf. Das Genre wird von Wikipedia im Übrigen so definiert: „Für dieses Subgenre sind neben den üblichen stilistischen Eigenschaften des Death Metal, wie dem tiefen, röchelnden und aggressiven Gesang, den tiefer gestimmten, stark verzerrten Gitarren oder dem Fehlen optimistischer Refrains, vor allem zweistimmige Gitarrenduelle. . .charakteristisch. . .Der Gesang beim Melodic Death Metal variiert zwischen tiefem Grunzen (Growls), Brüllen, Schreien (Screams) und Klargesang.“

2000 Euro haben sich Axolotl ihr Baby kosten lassen – mit ein Grund, warum das Album jetzt erst herausgekommen ist. „Wir hatten lange Zeit einfach nicht das Geld dafür“, sagt Matthias Frankenhoff. Eines Tages habe man es sich dann leisten können, auch, weil die Gagen stets auf das gemeinsame Band-Konto gingen. Knapp 60 Konzerte hat der Fünfer seit seinem Bestehen gespielt. Die Aufnahmen für „Teutonic Invaders“ waren sogar schon im Oktober 2011 beendet. Über persönliche Kontakte landeten sie für die Abschlussarbeiten am Album schließlich im Dortmunder Studio Anubis Klangwerkstatt. Nach 30 Tagen Arbeit war das Ding dann im Kasten.

Mit dem Titel Teutonic Invaders (deutsch: teutonische Eindringlinge) spielen Axolotl auf die „Teutonic Metal Invasion“ an, mit der Bands wie Helloween Metal aus Deutschland international bekannt machten. Matthias Frankenhoff: „Und wir sind die Invaders, die mit ihrem Album die Welt erobern wollen.“