Gelsenkirchen. . Die Deutsche Krebshilfe ist froh, ihn mit im Boot zu haben. Schalkes Kapitän Benedikt Höwedes steht im Mittelpunkt der aktuellen Kampagne gegen das Rauchen. Ein Werbespot mit dem cool kickenden Höwedes wird jetzt in Fußballstadien und Kinos gezeigt.
Schalke 04 und die Deutsche Krebshilfe sind ein eingespieltes Team, auch wenn das dem derzeitigen Präsidenten der Deutschen Krebshilfe, Fritz Pleitgen, gar nicht von vornherein klar war. Dass er sich Schalke als Partner für die Kampagne „Mit aller Kraft gegen das Rauchen“ als Partner wünschte, rührte bei ihm vielmehr von der vorbildlichen Unterstützung des Vereins bzw. Zusammenarbeit beim Kulturhauptstadtjahr 2010 her. Unter anderem, wie er betont.
Speziell Mannschaftskapitän Benedikt Höwedes sei jedoch auch ein idealer Kronzeuge für die gute Sache, also das Nichtrauchen. Er sei ein Vorbild für junge Menschen, glaubwürdig – und überzeugter Nichtraucher. „Und er ist allgemein anerkannt. Höwedes ist kein Fußballer, der übermäßig polarisiert. Das wäre ja kontraproduktiv für unsere Kampagne.“
Alle in der Familie überzeugte Nichtraucher
Ob rauchende BVB-Fans den Glimmstängel fallen lassen, weil Benedikt Höwedes ihnen dazu rät, sei dahingestellt. Generell hat der königsblaue Kapitän sicher sowohl als Sportler als auch mit dem eigens für die junge Zielgruppe auf supercool getrimmte Werbespot (zu finden unter www.mit-aller-kraft.de) das Zeug dazu, junge Fans zu überzeugen. „In meiner Familie waren alle überzeugte Nichtraucher. Ich möchte diese Werte gern weitergeben. Als Sportler weiß ich außerdem einen fitten Körper besonders zu schätzen.“
Pleitgen, der sich zur Überraschung des Hauptgeschäftsführers der Krebshilfe, Gerd Nettekoven, als Ex-Raucher outete, betonte die wichtige Rolle, die Rauchen beim Entstehen von Krebserkrankungen spiele. „Ein Drittel aller Krebserkrankungen ist auf Rauchen zurückzuführen, hier setzt die Deutsche Krebshilfe mit prominenter Unterstützung von Benedikt Höwedes an“, erklärte Pleitgen im Rahmen einer Pressekonferenz in der Veltins-Arena. Und dann sprach er noch vom Stinken und vom qualvollen, frühen Sterben manches Bekannten und Freundes aufgrund von Lungenkrebs, das ihn selbst vom Nichtrauchen überzeugt habe.
Schalkes allererste Trikotwerbung
Der für die Kampagne gedrehte Werbespot mit satten Gitarrensounds und noch wuchtigeren Schüssen von Höwedes in Bronx-Kulisse mit jeder Menge Grafitti wird in 13 Fußballstadien (nein, nicht in Dortmund) der Republik inklusive 2. und Drittligisten bei Spielen zu sehen sein, ab sofort läuft er zudem in Kinos.
Das „eingespielte Team“ Deutsche Krebshilfe und Schalke 04 datiert übrigens aus dem Jahr 1979. Schalke hatte sich bis zum Schluss gegen Trikotwerbung gesperrt. Als letzter Verein nahmen die Knappen dann 1979 doch jemand „Fremden“ auf die Brust: die Deutsche Krebshilfe. Für den guten Zweck. Zu der Zeit hatten andere Vereine mit Trikotwerbung schon gut verdient.