Gelsenkirchen.

In der Kellerbar des Consol Theaters rennen Feen und Elfen, Eichhörnchen und Schmetterlinge wild durcheinander. Hier will ein Troll getröstet, dort eine Königin geschminkt werden. Die Kellerbar im Haus an der Bismarckstraße verwandelte sich in den vergangenen Tagen in eine gigantische Kostüm- und Maskenabteilung. Rund 140 Akteure der Ballettschule „Ballerini“ bereiten sich hier auf die Premiere des Märchenstücks „Die Herrscherin des Waldes“ vor.

Dafür, dass aus dem riesigen Gewusel in der Garderobe am Ende ein perfektes Bühnenspiel entsteht, sorgt Ballettchefin Susanne Alexander, dafür sorgen aber auch jede Menge Mütter, die tatkräftig mit anpacken. „Ohne deren Hilfe“, weiß Susanne Alexander, „wäre so ein großes Projekt gar nicht zu realisieren.“ Bei der Generalprobe packen alle noch mal mit an. Das Premierenfieber schließlich steigt.

Leistungsbereitschaft, die sich auszahlt

Hinter den jungen Elevinnen im Alter zwischen vier und 18 Jahren liegt ein über einjähriger Probenmarathon. Entstanden ist in dieser Zeit ein bezauberndes Märchenstück, in dem sich Waldgeister und wilde Wesen, Zwerge, Hexen und Gespenster in einer fantastischen Geschichte begegnen.

Entwickelt haben die poetische Erzählung Ballettchefin und Schülerinnen gemeinsam. Ideenreichtum, Begeisterung und Leistungsbereitschaft zahlen sich nun aus. Den roten Faden lieferten vorangegangene Choreographien wie die Geschichte „Von Waldgeistern und Zauberwesen“.

Klassik trifft Pop und Filmmusik

Das Spiel entführt die Zuschauer mitten hinein in den Wald, wo jede Menge Märchenfiguren ihren Platz verteiligen. Waldkönigin und Windkönigin haben das Sagen und pflegen dabei eine uralte Feindschaft: den Kampf der Königinnen. Mit Zauberstab und Windpeitsche beherrschen sie das Reich, in dem wunderschöne Elfen, bunte Blumen und zarte Schmetterlinge nach ihrer Pfeife tanzen.

Zu einem kurzweiligen Musikmix aus klassischer Ballettmusik von Grieg, Chopin, Schubert, Prokofiew, Tschaikowski und Ponichello und aus Pop-Songs und Filmmusiken tanzen gerade die älteren Ballettschülerinnen auf durchaus hohem Niveau, gehen auf die Spitze, absolvieren anmutige Sprünge und harmonische Ensembleleistungen.

Konzentriert und mit beachtlicher Bühnendisziplin sind sie alle dabei, auch mit offensichtlichem Spaß. Der szenische Reigen, der das Können aller Altersgruppen spielerisch berücksichtigt, verspricht einen fantastischen Ausflug in eine poetische Märchenwelt. Und lässt wahre Beifallstürme erahnen.