Gelsenkirchen.
„Creole“ hat Caspar van Meel seine CD genannt, von der er in der atmosphärischen Kellerbar des Consol Theaters auch viele Stücke spielte.
Creole – das ist ein recht klug gewählter Albumtitel des niederländischen Bassisten, der an der Essener Folkwang Hochschule studiert hat und immer noch in Essen lebt. Bezieht sich seine Musik doch wie etwa eine kreolische Sprache auch auf verschiedene Einflüsse.
Der modale Jazz der Ära eines John Coltrane wird di-rekt zu Konzertbeginn spür-bar in van Meels Komposition „Boca Abajo“. An anderer Stelle hat sich der Bassist vom französischen Modernisten Erik Satie inspirieren lassen. „Dionysus Dance“ ist dagegen eine entspannt groovende Nummer, bei der sich die beiden Bläser hübsch austoben dürfen.
Posaunist Max von Einem und Saxofonist Denis Gäbel, der den etatmäßigen Tenoris-ten Michel Janssen, der sich einer Nierentransplantation unterziehen musste, glänzend vertrat, bekamen an diesem Abend viel Raum für ihre spannenden solistischen Zü-ckerchen.
Solistische Zückerchen
Auch der zweite Holländer in van Meels Quintett, Tastenmann Mike Roelofs, lief immer wieder solistisch heiß an Klavier und elektrischem Fender Rhodes-Piano und bot mit seinen Soli dann den Bläsern ordentlich Paroli.
Caspar van Meel hielt den Bandsound mit seinem rhyth-mischen variablen Spiel auf dem akustischen Tieftöner zusammen. Der Holländer hat erkennbar eine deutliche Vorliebe für Up Tempo-Nummern, aber auch in den ruhigeren Momenten konnte sein von der Initiative „GEjazzt“ eingeladenes Quintett beim Auftritt im Consol Theater rundum überzeugen.