Gelsenkirchen. Der „Goldene Schneeschieber“ wird wieder ausgepackt. Seniorenverterter starten einen neuen Anlauf, um nachbarschaftliche Hilfe mit dem Preis zu würdigen. Die Vorschlagsfrist läuft bis zum 15. Februar.

Er ist goldig, aber lag dennoch wie Blei im sicheren Tresor: Den „Goldenen Schneeschieber“ wollte der Arbeitskreis Verkehr der lokalen Seniorenorganisationen im Winter 2011 vergeben. Ausgelobt wurde der Preis, eine Jury gab es – theoretisch – auch. Doch sie musste nicht tagen. Mangels Masse. Es fehlte in dem Winter an Schnee und entsprechend an Vorschlägen, um vorbildliche Beispiele für Nachbarschaftshilfe zu würdigen. Die Idee haben die Seniorenvertreter deshalb aktuell wiederbelebt. Und zumindest am Schnee fehlt’s derzeit ja nicht. Nun sind Taten gefragt.

Es fehlte an Schnee und Vorschlägen

„Ein wichtiges Thema ist für uns immer Mobilität. Dazu gehört der öffentliche Personennahverkehr, die barrierefreie Gestaltung der Stadt, aber auch die Sicherheit auf Gehwegen und Straßen sowie Probleme mit dem Winterdienst“, argumentierten die Arbeitskreis-Mitglieder Erika Grunert und Werner Backhaus vor fast anderthalb Jahren. Daran hat sich nichts geändert. Und auch daran nicht: Herbst und Winter decken regelmäßig Probleme im sozialen Miteinander auf. Da sind manche von ihren Busverbindungen abgeschnitten, da können andere nicht wie gewohnt einkaufen oder Schnee und Eis halten sie daheim fest, weil sie Angst vor Stürzen haben. Oder sie brauchen schlicht Menschen, die ihnen beim Schnee räumen helfen.

Entsprechendes nachbarschaftliches Engagement durch Einkaufshilfen oder Fege-Einsätze wollten und wollen die Seniorenvertreter und das Infocenter/Seniorennetzwerk Buer mit der Auszeichnung würdigen. „Es geht um Ideen, die Erleichterung für die Bewältigung des Alltags möglich machen“, fasst Backhaus, Seniorenvertreter für Rotthausen, zusammen. Und auf den kreativsten Vorschlag wartet nach wie vor der Goldene Schneeschieber. Vorschläge sollten bis zum 15. Februar eingereicht werden. Aufnehmen wird sie Martina Mail vom im städtischen Infocenter, Maelostraße 8, 3602 103 (E-Mail martinamail@gelsenkirchen.de).

Wein und ein Gedicht zum Dank

Ein Anschreiben erreichte die Initiatoren übrigens bereits im letzten Winter. Zu wenig für einen Wettbewerb, aber von Backhaus nun als gutes Beispiel vorgestellt. Jutta Freienstein aus Rotthausen hatte ihren hilfreichen Nachbarn für den Goldenen Schneeschieber empfohlen. Bedankt hatte sie sich bei ihm bereits mit einer Flasche Wein und diesem Gedicht:

„Wie war in Köln es doch vordem, mit Heinzelmännchen so bequem.

Von dort hat man sie ja vertrieben, Ihr fragt, wo sind sie denn geblieben?

Ich sag’s Euch, ich hab nicht geträumt, eins hat bei mir den Schnee geräumt.“