Gelsenkirchen. Ein 70-jähriger Recklinghäuser verursachte den Falschfahrer-Unfall am Sonntag auf der A 52 zwischen Gelsenkirchen-Hassel und Dorsten-Ost, bei dem zwei Menschen starben. Die Ermittlungen werden intensiviert. Der 70-Jährige sowie ein weiterer Verletzter (29) sind derzeit außer Lebensgefahr.
Momente des Grauens und der Trauer. Während fast allerorts Menschen in diesen Tagen andächtig und zufrieden zunächst Weihnachten und dann fröhlich und ausgelassen den Jahreswechsel feierten, wurde diese einmalige Zeit des Jahres doch auch überschattet von schockierenden Ereignissen. Etwa von dem grausamen Falschfahrer-Unfall am Sonntag auf der A 52 in Höhe Gelsenkirchen-Hassel, bei dem wie berichtet zwei Menschen ums Leben kamen.
Die gute Nachricht dieses schrecklichen Ereignisses: Der Verursacher, ein 70-jähriger Mann aus Recklinghausen, sowie der 29-jährige Sohn des bei dem Zusammenstoß ums Leben gekommenen Ehepaars aus Münster befinden sich laut Wolfgang Vollmar von der ermittelnden Polizei Münster derzeit nicht in Lebensgefahr.
Warum der Recklinghäuser, der anscheinend in Richtung Gladbeck fahren wollte, letztlich auf die falsche Spur geriet, ist noch unklar. „Wir gehen derzeit davon aus, dass der Mann versehentlich und nicht beabsichtigt in den Gegenverkehr geraten ist“, so Vollmar am Neujahrtag. Nun sollen die Ermittlungen intensiviert werden.
„Zum falschen Einbiegen einladen“
Fragen gibt es: Auch über die Auffahrt in Gelsenkirchen-Hassel. Wie der ADAC in der neuesten Ausgabe seines Magazins „Motorwelt“ berichtet, würden die in Deutschland typischen Markierungen und Beschilderungen an den rund 4000 Autobahnauffahrten regelrecht „zum falschen Einbiegen einladen“ und seien gerade bei Dunkelheit oder Nebel als kritisch zu bewerten. Jede zweite Geisterfahrt – im Schnitt würden dadurch jährlich rund 20 Menschen in Deutschland sterben – beginne durch falsches Einbiegen. „Wo der Unfall am häufigsten seinen Anfang nimmt, muss gehandelt werden“, so ADAC-Verkehrsexperte Jürgen Berlitz.
Bessere Markierungen und Beschilderungen, mitunter auch in Hassel: auch für Vollmar wünschenswert. Durch enorm große Warnschilder („Spardosen“), so der ADAC, sei etwa in Österreich die Zahl der zufälligen Falschfahrer um ein Drittel gesunken – und 2011 niemand durch einen Falschfahrer-Crash ums Leben gekommen.