Gelsenkirchen. . Silvester ohne Berliner ist wie Weihnachten ohne Baum. Für viele jedenfalls. Und so testeten fünf Mitglieder des WAZ-Leserbeirats schon einmal im Vorfeld das Angebot der ortsansässigen Bäcker und Bäckereiketten.

„Also der in der Mitte gefällt mir rein optisch am besten. Ein schöner, gelber Streifen, üppig Puderzucker. . .“ Günter Iwannek hatte seinen Favoriten sofort ins Auge gefasst. Aber natürlich hat auch er noch eingehend probiert. Das Auge isst zwar mit. aber es beißt nun mal nicht rein. Und es sieht auch nicht von außen, ob genug Marmelade drin ist, im Berliner. Und das ist ja nicht unwichtig, wenn es darum geht, zu testen, wie gut so ein Berliner Ballen ist. Und genau das haben sich die fünf WAZ-Leserbeiräte vorgenommen.

Woher die Testexemplare des kalorienreichen Silvester- und Karnevalsgebäck kommen, wissen sie nicht. Sie lassen sich das zuckrige Fettgebackene auf der Zunge zergehen, um unvoreingenommen ihr ganz persönliches Urteil zu fällen. Und siehe da, man ist sich relativ einig.

Ohne Extras, für die Vergleichbarkeit

Es sind eigens die Standard-Berliner im Test, sozusagen „nackt“ wie der Bäcker sie schuf, nur mit Zucker und Marmelade. Kein Schwips, kein Eierlikörchen, keine Schokolade, keine Zuckerkügelchen oder Glasur. Weil das ja alles Geschmacksache ist und nur vom Berliner selbst ablenkt. Auch wenn es ihn in manchen Fällen auch deutlich attraktiver macht.

Die Backdiscounter Brödis und Backwerk, Malzers Backstube, Stadtbäckerei Gatenbröker sowie Hauptstadt-Ballen des Familienbetriebs Beukenberg sind im Test. Geviertelt serviert, damit die Marmeladenmenge geprüft werden kann und die Testhappen handlich sind. Buchstaben markieren die Teller für die Test-Auswerterin.

Sehen, fühlen, riechen, schmecken: Beim Berlinertest waren alle Sinne im Einsatz.
Sehen, fühlen, riechen, schmecken: Beim Berlinertest waren alle Sinne im Einsatz. © WAZ FotoPool

Wolfgang Steffen, Jürgen Rothe, Jörg Mucks, Günter Iwannek und Dorothea Schäfers sind konzentriert bei der Sache. Sie begutachten, schnuppern, knuffen die Berliner, bevor sie reinbeißen. Und schon beim Schneiden der Testhäppchen ließ sich ahnen, wer zumindest von der Konsistenz her nicht perfekt ist.

Tatsächlich ließen sich die Lieblinge nicht nur an den Punkten, sondern auch an den verbliebenen Resten auf den Tellern ablesen. Von Teller B fehlten genau fünf Viertel. Jeder hatte einmal reingebissen – und für nicht so lecker befunden. Zu wenig Zucker drauf, irgendwie pappig: Der Brödis-Berliner hatte es schwer.

Platz vier bis zwei hingegen waren fast identisch. Da spielte eindeutig die Vorliebe für eine Marmeladensorte und für Puderzucker oder Kristallzucker als Mantel die ausschlaggebende Rolle. Je 17 Punkte für die Beukenberg-Berliner (Puderzucker), von Backwerk und Gatenbröker (Kristall). Mit zwei Punkten den Ballen vorn hatte Malzers. Recht viel Zucker, fanden zwar zwei Tester, aber sonst: Genau richtig! Nur Günter Iwannek blieb letztlich doch bei seinem Favoriten mit dem schönen, gelben Rand: dem Beukenberger mit Puderzucker. So ist das mit dem Geschmack.