Gelsenkirchen. . Mitarbeiter zeigt sich ahnungslos von den Verhältnissen in Gelsenkirchen auf der Bahnhofstoilette.
Auf ein breites Echo in der Leserschaft stieß unsere Berichterstattung über den üblen Zustand der Banhofstoiletten. Tenor: Endlich greift jemand das Thema auf.
Die Krux: Die Deutsche Bahn tritt nicht selbst als Betreiber des stillen Örtchens auf, sondern legt das lukrative Geschäft mit dem Geschäft in die Hände eines Subunternehmers – dessen Kundendaten sie partout nicht herausgeben will. Nichtsdestotrotz sind wir bei der Recherche auf die richtige Adresse gestoßen. Betrieben wird das Bahnhofsklo von der Firma Hering mit Sitz in Burbach.
„Schwer, jemanden zu finden, der ständig vor Ort ist“
Im Management mitverantwortlich für die Sanitärtechnik ist Burkhard Strunk. Er selbst war nicht zu sprechen, dafür Servicetechniker Roger Manthe, der das (Un-)Glück hatte, in der Weihnachtszeit Notdienst zu schieben. Er zeigte sich überrascht ob der verdreckten Toiletten: „Das darf nicht sein. Dreimal täglich wird dort gereinigt. Außerdem gibt es eine Service-Nummer, die rund um die Uhr zu erreichen ist. Uns liegen keine Beschwerden über Gelsenkirchen vor.“
Im Verlauf des Gesprächs ließ Manthe durchblicken, dass mit der Reinigung der WCs ein weiterer Subunternehmer beauftragt worden sei, wer, wisse er nicht. Des Weiteren sei es kaum möglich, jemanden dauerhaft mit dem Putzen der WC-Anlage zu beschäftigen: „Schwer, jemanden zu finden, der ständig vor Ort ist“, sagt der Techniker. Ob das an der Art der Arbeit oder am vermutlich bescheidenen Salär dafür liegt, mochte er weder bestätigen noch dementieren.
Hering betreibt nach Aussage des Technikers viele Bahnhofstoiletten, auch im Osten der Republik. „In Erfurt“, sagt Manthe, „muss der Kunde 80 Cent für die Nutzung zahlen. Er bekommt einen Bon mit Verzehrgutschein.“ Warum sich der Preis in Gelsenkirchen verdoppelt hat, wusste auch Manthe nicht. Das wird wohl Burkhard Strunk zu beantworten wissen: Unsere Anfrage liegt ihm vor.