Gelsenkirchen. . Vor einem Jahr haben sie sich zu einem „Runden Tisch“ zusammengetan, die rund 50 engagierten Bürger aus der Feldmark, die damit ihren Stadtteil attraktiver machen wollen. Vor allem aber geht es darum, das Zusammengehörigkeitsgefühl der Bewohner zu steigern.
Auf der Feldmarkstraße steht ein kleiner grüner Pavillon, darin gibt es Glühwein und Kaffee. Alles kostenlos, denn die Mitglieder des Runden Tisches Feldmark wollen die Feldmarker Anwohner an diesem Tag zu ihrem Stand locken und sie über ihre Arbeit informieren.
„Es geht uns darum, den Zusammenhalt der Bürger zu stärken und Selbstbewusstsein aufzubauen, zur Feldmark zu stehen“, erklärt Andreas Förster vom Runden Tisch. Seit einem Jahr arbeitet der Tisch als feste Institution und verfolgt ehrgeizig das Ziel, den Stadtteil attraktiver zu machen. Nur eines fehlt dem engagierten Team noch: Bekanntheit.
Die kleinen Sorgen zählen
Einige Passanten machen tatsächlich am Pavillon Station. Sie klagen den Mitgliedern des Runden Tisches ihr Leid. „Wir brauchen einen Kunstrasenplatz zum spielen“, sagt der Eine. Ein anderer: „Die Bank vor der Telefonzelle ist verschwunden und an dem Baum vor meinem Haus ist eine Hundetoilette entstanden.“
Es sind die Probleme einzelner Anwohner, derer sich der Runde Tisch annimmt und für die er die Bürger animiert, selbst aktiv zu werden. Das geschieht schon im Kleinen. Alle Wünsche werden auf eine Tafel vor dem Pavillon aufgeschrieben. „Diese Anregungen nehmen wir mit und vertreten unsere Nachbarschaft vor der Stadt“, sagt Jürgen Karczewski. Sie tragen sie in der Bezirksvertretung und zum Teil im Rat vor, bleiben am Ball. Jüngstes Beispiel ist der Schillerplatz mit dem Bunker.
„Früher hatten wir sogar einen Flugplatz“
Auch auf Drängen des Runden Tisches wurden Stadtgelder bereitgestellt und der Platz umgestaltet. Schöner, familienfreundlicher, attraktiver soll er werden. Doch mit dem Beschluss des Umbaus ist die Arbeit für den Runden Tisch noch nicht getan. Das Projekt wird begleitet und saisonale Veranstaltungen, wie ein Weihnachtsmarkt oder Flohmarkt sind in Planung. „Wir arbeiten mit den Unternehmen, Verbänden, Vereinen und Einrichtungen zusammen. Jeder kann seine Ideen vorbringen. Überparteilich, konfessionsungebunden“, erklärt Jürgen Karczewski.
Dabei fängt die Arbeit schon im Kleinen an. Die Mitglieder des Runden Tisches wollen bei den Anwohnern ein Zugehörigkeitsgefühl entwickeln. „Wussten Sie, dass die Feldmark die größte Grünfläche in Gelsenkirchen hat? Oder dass es bei uns die zweitniedrigste Kriminalitätsrate gibt? Oder das wir früher sogar einen Flugplatz hatten?“, fragen die Mitglieder des Runden Tisches.
Stadtteilführer geplant
Auch das Auge der Stadt auf die Feldmark zu lenken kann da schon ein Erfolg sein. Es gibt noch viele weitere Projekte, die schon in der Planung sind. Im nächsten Jahr soll eine Broschüre über den Stadtteil herauskommen, eine Art Stadtteilführer, in dem alle Geschäfte, Verbände und Aktivitäten aufgeführt sind. Auch Taschen mit eigenem Logo sind geplant.
Finanziert wird alles von Sponsoren. Damit die Ideen durchführbar werden, benötigt der Runde Tisch neben der finanziellen Unterstützung auch ehrenamtliches Engagement, wie Jürgen Karczewski sagt: „Man muss einfach zu unseren Treffen kommen und Ideen vorbringen. Alles ist kostenlos und unverbindlich.“