Gelsenkirchen. . Und auch bei den männlichen Kochauszubildenden in Gelsenkirchen schafft es nur jeder Zweite
Bei Romina Großmann (20) und Sonja Renneberg (18) dreht sich Weihnachten alles ums Kochen. Heiligabend daheim, an den Feiertagen im Restaurant. Eigentlich wie immer. Die beiden sind im zweiten Lehrjahr als Köchinnen. Romina im Haus Wittringen, Sonja im Schloss Horst. Beide besuchen das Berufskolleg Königsstraße, lernen unter anderem bei Heinrich Wächter. Bei dem sich sowieso und schon immer alles ums Kochen dreht und der schon viele Auszeichnungen für sein Können und sein Engagement bekam. Doch zurück zu den beiden jungen Frauen, die in ihrer Zunft immer noch eher die Ausnahme sind.
Das Ziel: Ein eigenes Restaurant
Die beiden haben hohe Ziele: Ein eigenes Restaurant in Argentinien (Romina) oder USA (Sonja), vorher kochend Erfahrungen und Rezepte in der Welt sammeln. Dass sie sehr flexibel sein müssen in ihrem Beruf, wissen die beiden längst. Romina etwa ist bei Koch-Events auch schon mal bis spät in der Nacht im Einsatz.
Wenn die anderen feiern, stehen die beiden am Herd. Dass der Beruf auch körperlich anstrengend ist, wissen sie längst. Manch voller Topf lässt selbst starke Jungs erblassen. „Wenn andere Frauen in der Küche sind, sehen die sofort, wenn man mal eine Hand braucht,“ erklärt Sonja. Sie ist allerdings als Köchin allein unter Männern. Romina hat auch Frauen im Team.
Köchinnen als Minderheit
In der Berufsschule sind Köchinnen eine Minderheit. Von allen Schülern, die die Kochausbildung anfangen, bleiben nach drei Jahren und der Prüfung in der Regel nur die Hälfte übrig: geschlechtsunabhängig. Dabei sind die Berufsaussichten ausgesprochen gut, schon der Ausbildungsplatz ist nicht allzu schwer zu finden. „Aber es ist halt kein leichter Beruf“ weiß Heinrich Wächter, in dessen Lehrküche übrigens einst auch Sternekoch Frank Rosin anfing.
Nein, leicht ist der Beruf nicht. Nicht nur der schweren Töpfe und der harten Arbeitszeiten wegen. Auch der Ton in der Profi-Küche ist meist kein sanfter. Es herrscht immer Zeitdruck, alles muss auf den Punkt fertig sein, schnell gehen. Romina und Sonja schreckt das bislang nicht. Wer mehr über Ausbildungswege und -Chancen im Gastronomiebereich wissen möchte: Fachbereichsleiter Friedrich Gabel am Berufskolleg hilft unter 976 90 53 gern weiter.
Für Sie, liebe WAZ-Leser, hat die Kochklasse von Heinrich Wächter eigens ein Weihnachtsessen zusammengestellt, das ein wenig aus dem Rahmen fällt, aber gut nachzukochen ist. Das Teuerste sind die Jakobsmuscheln, ein denkbarer Ersatz wäre frischer Lachs. Vor- und Hauptspeise sowie Dessert sind auf vier Personen ausgelegt.
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