Gelsenkirchen. Ein Hörsaal wurde zur Garderobe umfunktioniert, die Tische, an denen Studenten sonst lernen, wurden durch Biertheken ersetzt und vor der Bibliothek tanzte die Masse.
Die Einslive-Liebesalarm-Party in der Westfälischen Hochschule (WH) sorgte am Freitagabend für ausgelassene Stimmung – und den einen oder anderen Flirt.
Wer zu schüchtern war, Herzdame oder -bube anzusprechen, bekam Hilfe von den „Liebesboten“. Einer von ihnen war Nils Czopka. Mit einem Tablet-PC in der Hand sprach er die Gäste an.
„Jede Person bekommt eine Nummer und wenn man jemanden kennenlernen möchte, kann man eine SMS verschicken, die auf der Leinwand erscheint und denjenigen so kontaktieren.“ Auf der Leinwand erschienen so Nachrichten á la „207, tanz doch mal mehr!“
Verkuppeln auf die altmodische Art
Der „Liebesbote“ soll aber auch darum gebeten worden sein, den Auserwählten oder die Auserwählte persönlich anzusprechen – Verkuppeln auf die altmodische Art eben. Außerdem konnten die Besucher bei den Boten das schönste Liebeslied wählen, das zu späterer Stunde gespielt werden sollte.
Die Feier war gleichzeitig die so genannte „Ersti-Party“ der Hochschule. Die Idee dahinter erklärte Michael Puchala, Vorsitzender des Allgemeinen Studentenausschuss (AStA) der WH: „Wir haben uns gedacht, dass man eine Liebesalarm-Party gut mit einer Erstsemester-Party verbinden kann. Da sollen sich ja Leute kennenlernen.“
Ursprünglich sei die Veranstaltung früher geplant gewesen, „aber wir haben zunächst keine Genehmigung für das Sicherheitskonzept erhalten“, so Puchala. Das Event sollte zusätzlich der Image-Pflege dienen: „Das ist was Neues für unsere Hochschule. Wir wollen sie attraktiver und regional bekannter machen“, ergänzte Kristina Winterholer, Kulturreferentin des AStA. Eine Wiederholung sei denkbar: „Der Radiosender ist ja sehr populär in NRW und so erhalten wir eine neue Außenwirkung.“
Fotos als Erinnerung
Während auf der Tanzfläche zu Musik von den Einslive-DJs Tobi Schäfer und Jerry Gstöttner getanzt wurde, konnten Besucher Fotos vor einer Leinwand machen. Die wurden dann direkt ausgedruckt – zur Erinnerung an den potenziellen Traumpartner oder einfach, um ein schönes Gruppenfoto zu haben. Fürs Foto posierten etwa Maurice Saborowski (23) und Jessica Seidel (22) gemeinsam. So kann man sich auch kennenlernen.
Besucher Bastian Soppe (21) wünscht sich mehr solcher Veranstaltungen. Denn: „Die Stimmung ist ganz gut“, sagte der Student. Senol Celik (27) aus Dortmund gefiel das Konzept: „Ich finde es schön, dass Einslive hier ist; so etwas sollte hier regelmäßig stattfinden. So spricht man eine breitere Masse an, nicht nur Studenten, sondern auch etwa Azubis“, meinte er, bevor er wieder zur Tanzfläche ging. Dort wurde nämlich am frühen Samstagmorgen das Ergebnis verkündet: „As long as you love me“ von den Backstreet Boys war das beliebteste Liebeslied der Partygäste.