Gelsenkirchen. . Gleich zwei brisante Mitteilungen hatte Kulturdezernend Dr. Manfred Beck neben der prallvollen Tagesordnung in die Sitzung des Bildungsausschusses mitgebracht: Zum einen eine umfassende Elternbefragung von Grundschulkindern über die Schulentwicklung vor Ort. Zum anderen die Nachricht, dass die Stiftung Mercator die Bildungslandschaft in Gelsenkirchen als einer von vier Städten mit 16 Millionen Euro fördern will.
In dieser Woche bekamen die Eltern aller Kinder in zweiten und dritten Klassen von Grundschulen über die Schule einen Fragenbogen ins Haus der binnen drei Tagen auszufüllen und am Donnerstag spätestens wieder abzugeben war. Es ging um die Wünsche für die weiterführende Schule ihres Kindes.
Was für einen Abschluss man sich für sein Kind vorstelle,. welche Schulform die liebste, welche die zweitliebste wäre und ob es ein Ganztagsangebot geben solle und wenn ja, ob ein offenes oder gebundenes. Mit beigeheftet gab es – neben dem Anschreiben mit der Erklärung zum Hintergrund der Befragung – eine Erklärung, was denn genau die Sekundarschule ist und welche Vorteile sie hat.
Eltern werden einbezogen
Entwickelt wurde der Fragebogen, so Schuldezernent Dr Manfred Beck im Bildungs-Ausschuss, von der Stadtverwaltung gemeinsam mit dem Schulentwicklungsforscher Dr. Ernst Rösner. Hintergrund der Befragung: Die Gelsenkirchener Eltern sollen quasi selbst über die Schullandschaft entscheiden, die sie in der Stadt künftig vorfinden.
In einer Klausurtagung hatten Bildungspolitiker aller demokratischen Fraktionen im Rat und Vertreter der Verwaltung über die Entwicklung der weiterführenden Schulen in der Stadt diskutiert und waren so einig geworden, den Elternwunsch abzufragen, bevor ein Schulentwicklungsplan erstellt wird. Erst nach Auswertung der Fragebögen soll entschieden werden, welche Schulen perspektivisch geschlossen werden und ob neue Sekundarschulen gegründet werden.
Förderung durch die Stiftung bedarf der Zustimmung des Rates
Wie hoch nun der Rücklauf ist, stand Donnerstag noch nicht fest. Immerhin hatten die Eltern nur drei Tage Zeit für eine fundierte Antwort. Aber der Dezernent hatte noch eine frohe Kunde für den Ausschuss im Gepäck: Die Stiftung Mercator hat Gelsenkirchen als einer von vier Kommunen (neben Essen, Mülheim und Dortmund) angeboten, sie in ein Programm zur Verbesserung der Bildungslandschaft in der Region aufzunehmen.
Ausgestattet ist das Programm mit 16 Millionen Euro. Freilich muss der Rat der Stadt dem erst zustimmen. Um das Votum des Bildungsausschusses einzuholen, kam das Angebot laut Beck zu spät.